Schwaben-Park baut trotz Coronakrise

Die „Hummel Brummel“ ist die größte Einzelinvestition seit Bestehen des Freizeitparks

Vor drei Wochen hätten sich die Tore des Schwaben-Parks in Kaisersbach-Gmeinweiler das erste Mal nach der langen Winterpause wieder öffnen sollen. Doch derzeit kann niemand vorhersagen, wann das genau passieren wird. Aktuell laufen die Bauarbeiten für die neueste und mit zwei Millionen Euro teuerste Familienachterbahn „Hummel Brummel“ auf Hochtouren.

Schwaben-Park baut trotz Coronakrise

So soll die neue Achterbahn als neue Attraktion im Schwaben-Park in Kaisersbach verlaufen. Foto: privat

Von Rainer Stütz

KAISERSBACH. „Trotz der aktuellen Situation legt im Schwaben-Park keiner die Hände in den Schoß“, so Marcel Bender, Pressesprecher des Schwaben-Parks. Nach dem Erfolg der Weltneuheit „Wilde Hilde“ plant der Schwaben-Park, im Sommer 2020 seine mittlerweile vierte Familienachterbahn zu eröffnen. Mit der „Hummel Brummel“ wird pures Flugvergnügen versprochen, denn die Gäste nehmen nebeneinander in der Sitzschale Platz und starten ihren gemeinsamen Rundflug. „Einfach nur mitfahren war gestern, jetzt bestimmen die Gäste ihre Geschwindigkeit durch Betätigen des angebrachten Joysticks selbst“, erklärt Marcel Bender.

Mit bis zu 30 Stundenkilometern lassen sich die Gäste den Wind um die Nase wehen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten, enge Kurven mit Richtungswechseln und seitliches Ausschwenken bringen ein actiongeladenes Fluggefühl. Dank der offenen Sitze genießen die Gäste auf der rund 500 Meter langen Strecke den Panoramaausblick über den Schwaben-Park.

Schnelle Richtungswechsel sind möglich

Mit der Firma Wiegand, ein Familienunternehmen aus Hessen, holen sich die Geschäftsführer Thomas und Guido Hudelmaier einen Weltmarktführer in den schwäbischen Wald. Bereits im Jahr 2000 eröffnete der Schwaben-Park die Bobkartbahn, diese stammt ebenfalls aus dem Hause Wiegand. Die Anlage sei bei den Gästen so extrem beliebt, erklärt Parkmanager André Hudelmaier, dass bei der Suche nach einer neuen Attraktion die Entscheidung sehr schnell auf die Firma Wiegand fiel. Während man klassischerweise bei Achterbahnen auf der Schiene fährt, hängt man bei der interaktiven Achterbahn „Hummel Brummel“ unter der Schiene.

Die neue Achterbahn wird gleich neben der 2019 eröffneten Achterbahn „Wilde Hilde“ gebaut. Los geht der Flug über den Eingang des Freizeitparks, alleine dort erreicht man eine Flughöhe von rund 4,50 Metern, quer über das Gelände des Schwaben-Parks. Mit schnellen Richtungswechseln geht es über den Koi-Teich, vorbei am Wasserspielplatz, rüber zur Traktorbahn, vorbei an der „Wilden Hilde“ und zurück über den Kassenbereich in die Station. Für die neue Attraktion werden teilweise 20 Meter hohe Stützen verbaut, die sich dank der Topografie wunderbar in die Umgebung des Freizeitparks integrieren. Für die Fundamentarbeiten machen sich rund 90 Betonmischer auf den Weg in den Schwaben-Park. Sieben Gondeln plus eine Spezialgondel mit Abschleppvorrichtung für Servicearbeiten oder aber für die Bergung eines ausgefallenen Fahrzeugs mit jeweils zwei Sitzplätzen laden kleine und große Piloten zum Rundflug. Dank vier Spezialkindersitzen können – nach Tüv-Freigabe – bereits Kinder ab vier Jahren und 1,05 Metern Körpergröße in Begleitung eines Erwachsenen mitfliegen. Thematisch hat sich der Schwaben-Park für Hummeln entschieden. So gibt es innerhalb des Wartebereichs lehrreiche Informationen aus dem Leben der Hummeln. Auch ein großes Insektenhotel ist geplant. Eine Schmetterlings- und Insektenwiese soll spätestens 2021 erblühen. Das Ganze wird musikalisch mit einem eigens komponierten Musikstück untermalt. Mit der neuen Achterbahn „Hummel Brummel“ baut der Schwaben-Park seine teuerste Fahrattraktion seit Bestehen des Freizeitparks im Jahre 1972. Vor zehn Jahren eröffnete die Achterbahn „Force-One“ mit einem Investitionsvolumen von über zwei Millionen Euro.

Hoffnung: Start zu den Sommerferien

Die ersten von insgesamt 99 Schienenteilen sind bereits auf dem Betriebsgelände des Schwaben-Parks eingetroffen. Aufgrund der aktuellen Situation kommen die Bauarbeiten zügig voran – wegen des Coronavirus hat der Park bis auf Weiteres geschlossen. „Sollte sich die Situation entspannen, so hoffen wir, spätestens zu den Sommerferien die Achterbahn eröffnen zu können“, so Parkmanager André Hudelmaier.

Schwaben-Park baut trotz Coronakrise

Mit der Neuinvestition „Hummel Brummel“ wird ein interaktives Flugvergnügen versprochen. Foto: Schwaben-Park