Schwule fordern Entschuldigung von CDU-Chefin

Ein Witz im Karneval löst Empörung über Kramp-Karrenbauer aus

Berlin /DPA - Der Bundesverband der Lesben und Schwule in der Union fordert von der CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Entschuldigung für ihren Karnevalswitz über Toiletten für intersexuelle Menschen. Dem SWR sagte der Vorsitzende Alexander Vogt am Montag: „Natürlich ist eine Entschuldigung fällig. Das erwarten wir.“ Auch im Karneval gebe es Grenzen. Auch wenn der Witz von Kramp-Karrenbauer keine böse Absicht gewesen sei, mache das die Sache nicht besser. Weiter sagte Vogt: „Wenn das unüberlegt passiert, ist es ja auch ein Zeichen dafür, wie es landläufig verbreitet ist, dieses Denken.“ Er erwarte ein klärendes Gespräch mit der CDU-Chefin.

Kramp-Karrenbauer hatte am Donnerstag mit einer Karnevalsrede im baden-württembergischen Stockach Empörung ausgelöst. Zur Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht hatte sie gesagt: „Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist die Toilette.“ Weiter sagte Vogt zu den Äußerungen: „Political Correctness hin oder her, manche finden das übertrieben. Aber Grenzen müssen klar sein. Man macht ja auch über andere Minderheiten keine Witze mehr.“ Als Parteivorsitzende sollte man bei solchen Themen sensibler agieren.