Sehr hohe Investitionen stehen 2023 in Burgstetten an

Ob Abwasser, Kindergarten oder Wohngebiet – die Gemeinde Burgstetten wird in diesem Jahr außergewöhnlich viele Ausgaben stemmen und auch in Vorleistung gehen müssen. Die Rückzahlung kurzfristiger Kredite soll bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.

Sehr hohe Investitionen stehen 2023 in Burgstetten an

Viele Maßnahmen und sehr teure Investitionen sind 2023 in Burgstetten zu tätigen. Grafik: BKZ

Von Simone Schneider-Seebeck

Burgstetten. „Wir haben zwar kein Geld, aber wir geben es aus“, bewies Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz Galgenhumor, als sie den Haushalt des aktuellen Jahres vorstellte. Denn für dieses Jahr ist einiges an Investitionen geplant. Viele Maßnahmen und sehr teure Investitionen seien zu tätigen. „Wir haben immer nur das gemacht, was machbar war“, denn Burgstetten habe noch nie zu den reichen Gemeinden gehört. Somit sei der nun vorgelegte Haushalt, übrigens der erste von Kämmerer Bernhard Hartmaier, eine Ausnahme.

Geradezu harmlos die Kosten für den Bauhof. Mit 27000 Euro konnte der dringend benötigte neue Gabelstapler um 3000 Euro günstiger als veranschlagt erworben werden. Weitere etwa 60000 Euro seien jedoch notwendig für die Erneuerung der Tore an der Fahrzeughalle.

Einiges zu stemmen ist im Bereich der Kindergärten. Nicht nur, dass im Herbst mit den Umbau- und Anbauarbeiten des evangelischen Kindergartens in Erbstetten begonnen wird. Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf 1,5 Millionen Euro belaufen, mit Zuschüssen von etwa 30 Prozent wird dabei gerechnet. Für dieses Jahr sind Ausgaben von 400000 Euro eingeplant. Daneben startet der neue Naturkindergarten zum 1. März. Ende Mai wird der dafür benötigte Wichtelwagen geliefert.

In die Abwasserbeseitigung steckt die Gemeinde viel Geld

Auch das Thema Abwasserbeseitigung gehört zu den größeren Brocken der diesjährigen Haushaltsplanung. Für die Nachrüstung der Regenüberlaufbecken mit neuer Steuer- und Messtechnik wurden knapp 1,1 Millionen Euro kalkuliert, insgesamt etwa die Hälfte kann voraussichtlich durch Zuschüsse finanziert werden. Zudem wird ein Regenrückhaltebecken für fast eine halbe Million Euro östlich des Gewerbegebiets am Leichtwiesengraben gebaut. Zuschüsse gibt es dafür jedoch keine. Weitere notwendige Maßnahmen sind im Bereich der Kläranlage Burgstall sowie in der Rilkestraße durch Verlegung einer neuen Wasserleitung geplant. Letztere wird, inklusive einiger Nebenarbeiten, ebenfalls mit etwa einer halben Million Euro zu Buche schlagen.

Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen im Gemeindegebiet wird in diesem Jahr ebenfalls in Angriff genommen. Zunächst sollen die Haltestellen an der Gemeindehalle sowie an der Burgstaller Straße entsprechend ertüchtigt werden, mit rund 370000 Euro muss dafür gerechnet werden. Fördergelder sind beantragt, werden jedoch voraussichtlich erst im kommenden Jahr fließen. Noch nicht abschließend geklärt ist die Umsetzung der Baumaßnahme am Burgstaller Bahnhof.

Nicht zu vergessen ist die Erschließung des neuen Baugebiets Brühl VI, mit der im April begonnen werden soll. Allein für Kanalisation und Straßen sind über zwei Millionen Euro veranschlagt. Ein Teil der Investitionen kann aus dem Zahlungsmittelüberschuss des Ergebnishaushalts finanziert werden, für den weiteren Finanzbedarf werden jedoch kurzfristige Kredite notwendig.

Bis spätestens 2025 sollen die Kredite getilgt werden

„Kurzfristig wird die Gesamtverschuldung zum Jahresende voraussichtlich auf 8,518 Millionen Euro steigen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2228 Euro entspricht“, so Wiedersatz. Bis spätestens 2025 sollen die kurzfristigen Kredite dann jedoch getilgt werden, unter anderem auch durch die erwarteten Einnahmen durch den Verkauf der Baugrundstücke im Brühl VI.

Dennoch gibt es auch Erfreuliches zu berichten. So konnte etwa ein Überschuss im Ergebnishaushalt von rund 405000 Euro erzielt werden, wie Kämmerer Bernhard Hartmaier ausführte, vor allem aufgrund der Erträge aus dem kommunalen Finanzausgleich. Mit fast 2,9 Millionen Euro machen die Personalausgaben etwa 31,5 Prozent der Aufwendungen des Ergebnishaushalts aus. Einen großen Anteil an den Personalkosten wiederum macht dabei mit 34,3 Prozent das Personal in den Bereichen Kindergärten und Grundschule aus.

In Zukunft wird mit höheren Kinderzahlen gerechnet

Das wiederum ist nicht verwunderlich, denn wie die Kindergartenbedarfsplanung zeigte, sind die (bald) fünf Kindergärten in der Gemeinde gut ausgelastet. Bis zum 31. August werden dort voraussichtlich 180 Kinder betreut.

Durch das Neubaugebiet wird zudem in Zukunft mit höheren Kinderzahlen gerechnet. Zur Entlastung dient dabei der neue Naturkindergarten, der zum Ende des aktuellen Kindergartenjahrs voraussichtlich mit 16 Kindern von 20 Plätzen belegt sein wird, davon sechs auswärtige Kinder. Auch in der Vergangenheit habe noch kein Kind weggeschickt werden müssen, wie Hauptamtsleiterin Steffi Lämmle betonte. Ebenfalls gut aufgestellt sei man auch mit dem Personal. Zum Teil hätten Erzieherinnen aufgestockt, zudem hätten auch die angestellten Kinderpflegerinnen eine Weiterbildung zur Erzieherin wahrgenommen.

Blick in die Zukunft

Aufgaben Für die nächsten Jahre kommen noch weitere Aufgaben auf die Gemeinde zu, etwa der Breitbandausbau, die Sanierung der Murrbrücke am Sportplatz, Sanierung und Erweiterung der Grundschule Erbstetten, Klimaschutzmaßnahmen, Ausweisung von Freiflächen-PV-Anlagen, Erweiterung des Gewerbegebiets, Sanierungen von Straßen und der Wüstenbachbrücke sowie Kanal- und Schachtauswechslungen.