Die USA und die Ukraine haben lange über eine Friedensregelung gesprochen. Nun könnte es schnell Entscheidungen geben. Doch die Frage bleibt, ob Moskau mitmacht.
Im Oktober war Selenskyj zuletzt bei Trump gewesen. (Archivbild)
Von dpa
Kiew - Im Ringen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat Staatschef Wolodymyr Selenskyj für die kommenden Tage einen Besuch bei US-Präsident Donald Trump angekündigt. "Bis Neujahr kann noch viel entschieden werden", schrieb Selenskyj in den Netzwerken Telegram und X. Einen genauen Termin nannte er nicht.
Sein Chefunterhändler Rustem Umjerow habe ihn über die jüngsten Kontakte mit den Amerikanern unterrichtet. "Wir verlieren keinen einzigen Tag. Wir haben ein Treffen auf höchster Ebene mit Präsident Trump in nächster Zukunft vereinbart", schrieb Selenskyj.
Die Kiewer Zeitung "Kyiv Post" berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen, dass das Treffen am 28. Dezember in Trumps Residenz Mar-a-Lago in Florida stattfinden könnte.
Intensive diplomatische Anstrengungen
Die diplomatischen Anstrengungen, Russlands seit fast vier Jahren dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden, haben sich in den vergangenen Wochen verstärkt. Trump will ein Kriegsende erreichen. Sein Verhandlungsteam aus dem Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner sprach intensiv mit den ukrainischen Unterhändlern. Selenskyj telefonierte am Donnerstag ebenfalls mit Witkoff und Kushner.
Für zwei Tage im Dezember verlagerte sich die Diplomatie auch nach Berlin, damit waren die Europäer beteiligt. Moskau war jeweils durch russisch-amerikanische Kontakte einbezogen.
Selenskyj machte 20-Punkte-Plan öffentlich
Nachdem der Friedensplan lange Zeit geheim gehalten wurde, ging Selenskyj an Heiligabend mit einem 20 Punkte umfassenden Plan an die Öffentlichkeit. Er sieht unter anderem Sicherheitsgarantien für sein Land vor, die der Beistandsklausel aus Artikel 5 des Nato-Vertrags ähneln.
Die russischen Reaktionen auf die Verhandlungen an verschiedenen Orten waren jeweils verhalten. Ein Hauptstreitpunkt ist weiterhin, dass Moskau die nicht vollständig eroberten Gebiete Donezk und Luhansk im Donbass beansprucht. Die ukrainische Armee verteidigt sich dort und will die Gebiete nicht räumen.