Ukraine-Krieg

Selenskyj: Werden Russen kein Öl nach Europa verkaufen lassen

Wegen des Imports russischen Öls nach Ungarn ist das Verhältnis zwischen Kiew und Budapest gespannt. Selenskyj betont, diese Importe nicht mehr tolerieren zu wollen.

Selenskyj: Werden Russen kein Öl nach Europa verkaufen lassen

Wolodymyr Selenskyj will Ölimporte aus Russland nach Europa verhindern (Archivfoto).

Von red/dpa

Trotz des ungarischen Beharrens auf Ölimporte aus Russland setzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf ein Ende dieser Praxis in Europa. Selenskyj zeigte sich sicher, man werde einen Ausweg finden, „sodass es kein russisches Öl in Europa gibt“, wie er auf der Plattform Telegram schrieb. Die Ukraine werde die Russen kein Öl dorthin verkaufen lassen. Ungarn bezieht den Großteil seines Öls über die „Druschba“-Pipeline über die Ukraine. Das Verhältnis zwischen Kiew und Budapest ist deswegen gespannt. 

Die Ukraine hat schon mehrfach die „Druschba“-Pipeline auf russischem Gebiet angegriffen. Im August etwa war der Durchfluss von Erdöl nach Ungarn nach einem ukrainischen Drohnenangriff unterbrochen. Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto sprach damals von einem weiteren Angriff auf die Energiesicherheit seines Landes. 

Mögliche Ausnahmeregelung bei US-Sanktionen gegen russische Energie

Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump sich bei einem Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban offen für eine mögliche Ausnahmeregelung bei den US-Sanktionen gegen russische Energie gezeigt. Orban bat die US-Regierung, weiterhin Öl und Gas aus Russland importieren zu können, weil es keine kurzfristigen Alternativen gäbe.

Selenskyj teilte weiter mit, es sei sehr gut, dass die USA daran interessiert seien, dass kein russisches Öl nach Europa komme. Selenskyj warf Orban vor, seinen Wahlkampf auf Hass auf die Ukraine gebaut zu haben und nur an sich zu denken.

Die US-Regierung hatte erst im Oktober neue Sanktionen gegen russische Energiekonzerne verhängt, die auch sekundäre Strafmaßnahmen gegen Käufer zur Folge haben könnten. Der Energiehandel ist eine wichtige Einnahmequelle für Moskau, um seinen seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine zu finanzieren.