Seltene Pflanze blüht in Oberweissach

Die Hobbygärtnerin Claudia Roll hat erfolgreich die Pflanze Wildprets Natternkopf aufgezogen.

Seltene Pflanze blüht in Oberweissach

Claudia Roll mit den zirka 130 Zentimeter hohen blühenden Natternköpfen. Foto: J. Fiedler

WEISSACH IM TAL (jf). Bekannt ist Claudia Roll aus Oberweissach durch ihren Garten, der Wurzenexemplare verschiedenster Arten beherbergt (wir berichteten). Jetzt hat sie es mit der auf den Kanaren heimischen Pflanze Wildprets Natternkopf versucht und zwei sehenswerte Exemplare mit prächtiger Blüte aufgezogen.

Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii) ist eine Pflanzenart in der Gattung Natternköpfe (Echium) innerhalb der Familie der Raublattgewächse. Sie ist eine mehrjährige Pflanze, die in der Natur bis zu drei Meter hoch wird. Charakteristisch ist die Grundrosette, die bis zu einem Meter Durchmesser erreichen kann. Sie sitzt mit einem kurzen, unverzweigten Stamm dem Boden auf. Die Blätter werden etwa 30 mal zwei Zentimeter groß, sind beiderseits mit relativ weichen Borsten besetzt und dadurch weißfilzig-rau. Aus der Mitte der Rosette erhebt sich ein einziger schmal-kegelförmiger Blütenstand, der sehr dicht mit unzähligen Blüten besetzt ist. Je nach Unterart ist die Farbe der Blüten Rot oder Rosa, sie verfärben sich zuletzt blau. Die Blütezeit reicht von Mai bis August.

Für Claudia Roll begann alles 2016 mit dem Kauf einer Pflanze im Internet. Sie blühte zwei Jahre später im kleinen Topf. Deren Samen wurden ausgesät, die Sämlinge pikiert, drei davon im Bananentopf gepflanzt. Von diesen entwickelten sich zwei Pflanzen in einer respektablen Blüte und Größe. „Ich habe nie gedacht, dass das funktioniert“, sagt Roll. Jetzt blühen ihre Pflanzen um die Wette und werden eifrig von Insekten besucht. Zirka 130 Zentimeter hoch sind die Pflanzen; im Topf werden sie natürlich nicht so groß wie in ihrem natürlichen Habitat, dem subalpinen Bereich auf den Inseln Teneriffa und La Palma. Da der Natternkopf nicht winterhart ist, hat Roll den Topf in den Wintermonaten kurzerhand in einem hellen, unbeheizten (zehn bis 15 Grad Celsius) Raum des Hauses untergebracht.