SGOS zieht’s ans Schwarze Meer

BKZ-FIFA-Cup: Die 24 teilnehmenden Fußballvereine der Region spielen beim Online-Turnier mit bekannten, aber auch mit eher weniger geläufigen Mannschaften. Die Kicker aus Oppenweiler setzen auf den rumänischen Erstligisten FC Viitorul Constanta.

Von Heiko Schmidt

Der 2009 gegründete FC Viitorul Constanta ist einer der jüngsten Vereine in der ersten rumänischen Liga. Momentan steht der Meister von 2017 auf Rang sieben in der höchsten Liga seines Landes. Doch was hat der Fußball-Club aus der Hafenstadt am Schwarzen Meer mit der SG Oppenweiler/Strümpfelbach gemeinsam? Der Verein aus dem Rohrbachtal spielt bei der zweiten Auflage des BKZ-FIFA-Cups online auf der Playstation mit der Mannschaft aus dem Südosten Rumäniens. „Wir haben diskutiert, welches Team wir nehmen, und sind dann auf den FC Viitorul gekommen“, sagt SGOS-Spieler Luca Krämer. Er begründet auch die Entscheidung, die er zusammen mit seinen Teamkameraden Simon Zügel, Lukas Salzinger und Serkan Dogan getroffen hat: „Wir haben alle FIFA-Mannschaften durchgeschaut, die im Spielsystem 4:4:2 schnelle Flügelspieler haben. Da fiel die Wahl auf die Rumänen, die außerdem große Innenverteidiger und einen großen Torhüter haben.“

Ein Grund war für den Titelverteidiger aus Oppenweiler auch, dass beim BKZ-FIFA-Cup im sogenannten 90er-Modus gespielt wird. Dabei sind die Gesamtbewertungen und Attribute der virtuellen Spieler pauschal auf 90 Punkte festgelegt. Alle besitzen somit die gleiche Stärke. Marginale Unterschiede gibt es lediglich bei den Körpergrößen und den Spezialbewegungen der virtuellen Akteure. „Damit ist die Chancengleichheit für alle gegeben“, erklärt Krämer. Er schiebt aber auch nach: „Wir haben sonst keinen Bezug zum FC Viitorul und hatten vom Verein davor noch nie etwas gehört.“

Bei den 24 teilnehmenden Fußballvereinen der Region beim BKZ-FIFA-Cup stehen die bekannten und großen FC Liverpool (7 Teilnehmer spielen mit den Engländern) und Paris St. Germain (5) hoch im Kurs. Aber auch der VfB Stuttgart (3) und der FC Barcelona (2) sind vertreten. Doch neben dem FC Viitorul wird auch mit anderen Außenseiterklubs gezockt. Zum Beispiel treten Dominik Widemann und Jonas Brändle von der SG Sonnenhof Großaspach mit dem VfL Wolfsburg an. „Wir wollten keine europäische Topmannschaft und kein Team aus der Region“, begründet Widemann die Entscheidung. Am liebsten hätten sie mit der SG Sonnenhof auch virtuell gespielt, doch beim Programm FIFA 21 sind keine Regionalligisten vertreten. Dafür haben die Großaspacher mit dem momentan verletzten Sandro Sirigu einen Teammanager. „Er unterstützt und motiviert uns“, berichtet Widemann.

Nicht ganz so professionell ist hingegen der TSC Murrhardt beim BKZ-FIFA-Cup aufgestellt. Berkay Uzun absolviert alle Online-Begegnungen des Vereins aus der Kreisliga A 2 alleine. Er hat als Einziger den 22-fachen türkischen Meister Galatasaray Istanbul gewählt. „Seit meiner Kindheit schaue ich mir die Spiele der Mannschaft an und bin auch ein Fan von ihr“, erklärt Uzun. Ebenfalls nur einmal vertreten beim BKZ-FIFA-Cup ist Atlético Madrid. Mit den Spaniern spielt der FV Sulzbach. „Unser Teamkamerad Christian Gogel hat uns davon überzeugt, Atlético zu nehmen. Er ist großer Sympathisant des Vereins“, erzählt Pascal Munz, der zusammen mit Gogel sowie Ramy Farag und Ronan Bannenberg für die Sulzbacher den Controller bedient. Das Quartett hat bereits seinen Lieblingsakteur bei den Madridern gefunden: den belgischen Nationalspieler Yannick Carrasco. „Er steht bei unseren Partien immer in der Startelf“, versichert Munz.

Wie die Sulzbacher hat auch die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach beim BKZ-FIFA-Cup einen Verein für sich entdeckt: den 1. FC Union Berlin. „Wir wollten keine Topmannschaft und auch nicht den VfB Stuttgart nehmen. Das wäre zu langweilig geworden“, sagt Jan Celik. Deshalb entschied er sich zusammen mit den Mitspielern Gianluca Lupi, Marvin Rietgraf und Leon Schöffler für den Verein aus der Alten Försterei. „Es ist ein sympathischer Klub mit geilen Fans“, kommt Celik ins Schwärmen. Die Kleinaspacher identifizieren sich schon mit den Fußballern aus dem Osten Berlins.

Dasselbe trifft auf Kevin Waleczko von der SG Weinstadt zu. Er spielt nämlich mit dem Zweitligisten SC Paderborn beim Online-Turnier unserer Zeitung mit. „Ich finde den SC schon immer sympathisch. Dort wird Offensivfußball gespielt“, erklärt der A-Jugend-Torhüter aus Weinstadt. Und er kommt zu dem Schluss: „Ein wenig bin ich schon ein Fan der Paderborner.“ Einen Akteur mag Waleczko in seinem Team besonders: Sven Michel. „Er ist ein geiler Stürmer.“

Komplettiert wird das Teilnehmerfeld bei der zweiten Auflage des BKZ-FIFA-Cups durch Piemonte Calcio. Mit den Italienern, die aus lizenzrechtlichen Gründen auf FIFA 21 das Team von Juventus Turin verkörpern, treten Cristian Raccuglia und Christoph Prokop vom TSV Rudersberg an. Doch eines dürfte für alle Online-Spieler klar und gleich sein: Sie müssen flink am Controller sein. Dabei ist es egal, ob sie mit dem FC Liverpool oder mit einem Underdog wie dem FC Viitorul Constanta spielen.