Sissi, die kleine Umweltsau

Nina Siegle und Heidrun Hellmuth vom DRK vermitteln Tipps und Tricks gegen Corona und Co. auf kindgerechte Art und Weise.

Sissi, die kleine Umweltsau

Mit der Schwarzlichtbox überprüft das Mädchen, ob es sich auch richtig die Hände gewaschen hat. Das Maskottchen Sissi schaut zu. Foto: DRK

BACKNANG (pm). Stolz betrachtet das Mädchen die Urkunde, die ihr die beiden Mitarbeiterinnen des DRK-Kreisverbands Rems-Murr soeben nach der erfolgreichen Schulung „Tipps und Tricks gegen Viren und Co.“ überreicht haben. Ihr Angebot, vor Ort Kindergartenkinder und Grundschüler über Hygiene, Viren und Bakterien aufzuklären, findet besonders in Zeiten von Corona regen Zuspruch. Jetzt wurde die Arbeit des JRK ausgezeichnet. Davon profitieren Schulen und Kindergärten.

„Heidrun, ich hab eine Idee“ – so beginnen viele Gespräche zwischen Nina Siegle und Heidrun Hellmuth. Die beiden Frauen sind beim DRK Rems-Murr für die hauptamtliche Jugendarbeit an Kindergärten und Grundschulen zuständig. Coronabedingt können viele Projekte derzeit nicht stattfinden. An einigen Kindergärten konnten sie in den vergangenen Wochen aber wieder aktiv werden. Vor allem ihre Hygieneschulung kam sehr gut an. Diese wird nun als rund 90-minütiger Kurs vor Ort angeboten, in diesem Jahr sogar kostenlos. „Unsere Sau Sissi ist manchmal ein richtiges Schwein, das die Hygieneregeln noch nicht so ganz verstanden hat. Damit sich das ändert, ist sie bei der Hygieneschulung für Kinder immer mit dabei“, erläutert Heidrun Hellmuth. Sissi niest zum Beispiel kräftig – nicht in die Armbeuge. Die Kinder entdecken gleich diesen Nies- und Hustenetikettefehler.

Nun sollen sie sich so aufstellen, dass sie vor einer Ansteckung durch die Tröpfchen, die durch die Luft fliegen, sicher sind. Mit einem selbst gebastelten Virus, das an einem 1,5 Meter langen Band befestigt ist, erhalten die Kinder ein Gefühl dafür, wie weit der empfohlene Abstand ist. „Die Freude am Lernen und das eigene Erfahren der Kinder stehen bei uns im Mittelpunkt“, sagt Nina Siegle. Spielerisch, mit Versuchen und vielen Aha-Effekten bringen die DRK-Mitarbeiterinnen dem Nachwuchs näher, auf was es derzeit ankommt. Ein Beispiel: Heimlich hat Heidrun Hellmuth Glitzerstaub auf die Türklinke gestreut. „Oh, ich habe noch etwas im Auto vergessen“, sagt sie den Kindergartenkindern, steht auf und drückt die Türklinke. Sie kratzt sich an der Nase, fasst dies und das an. Der Glitzer verteilt sich schnell. Und so rasch kann sich auch das Virus verbreiten, erläutert die Frau mit dem roten Kreuz auf der Brust. Je nach Alter werden die Übungen und Versuche an die Gruppen angepasst.

Älteren Grundschülern zeigen sie auch, dass ein Mund-und-Nase-Schutz ebenfalls Gefahren birgt, wenn sich bei mehrmaligen Gebrauch dort Bakterien einnisten. „Anhand von Versuchen, beispielsweise mit unserem Schwarzlichtkasten, verstehen die Kinder, wie man Hygienemaßnahmen richtig umsetzt“, sagt Nina Siegle. Die Kinder bekommen fluoreszierende Creme auf die Hände und verreiben sie.

In dem Schwarzlichtkasten leuchten nun beim Betrachten die Stellen auf, wo sich diese Krankheitserreger verstecken könnten. „Das hat was Magisches, das macht den Kindern Spaß“, weiß die Pädagogin. Anschließend werden die Hände gewaschen. Und die Kinder können nochmals in der Schwarzlichtbox nachschauen, ob die gewaschenen Hände noch leuchten oder alles gründlich abgewaschen wurde. „Hygiene kann viele Erkrankungen verhindern“, stellen die Pädagoginnen fest.

Die neueste Idee von Nina Siegle verrät das DRK an dieser Stelle noch nicht. Aber auch hier wird es einen Aha-Effekt geben. Die Hygieneschulung bietet der DRK-Kreisverband jeweils als Kurs für Kindergärten, für die 1. und 2. Klasse sowie für die 3. und 4. Schulklasse an. Ein Kursus dauert rund 90 Minuten. Da das Projekt ausgezeichnet wurde, ist das Angebot dank Geld aus dem DRK-Nothilfefonds in diesem Jahr kostenlos.

Wer Interesse an einer Schulung hat, kann sich an das DRK wenden: per E-Mail an JRK@drk-rems-murr.de und telefonisch unter 07151/200281.