2026 zurück auf den Mond

So sehen die weltweiten Pläne für Reisen ins Weltall aus

Seit Jahren schon läuft zwischen Raumfahrtnationen ein neuer Wettlauf zum Mond. Nun könnte ein Etappenziel Wirklichkeit werden. Auch die Suche nach einem tollen Platz für Mondstationen geht weiter.

So sehen die weltweiten Pläne für Reisen ins Weltall aus

7. Dezember 1972: Start der „Apollo-17“-Mision vom Kennedy Space Centerim US-Bundesstaat Florida.

Von dpa/Markus Brauer

China oder die USA, welche Nation wird zuerst wieder Menschen auf den Mond bringen? Raumfahrtnationen haben viel vor auf dem Erdtrabanten. Dabei mischen immer stärker auch private Anbieter mit – wie Elon Musk, dessen Raumfahrtunternehmen SpaceX immer neue Testflüge mit dem „Starship“ unternimmt, dem größten und leistungsstärksten bisher gebauten Raketensystem der Raumfahrtgeschichte.

Wettlauf um den Weltraum

Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat kein Mensch mehr den Erdtrabanten einen Besuch abgestattet. Im kommenden Jahr soll sich das ändern. Vier US-Amerikaner werden, so alles klappt, Richtung Erdtrabant fliegen – und damit, bevor das den Chinesen gelingt.

Strategisch symbolisiert die Rückkehr zum Mond technologische und geopolitische Führung im Wettlauf um den Weltraum. Eine dauerhafte Präsenz dort gilt als Weg, nationale Interessen in der Raumfahrt zu sichern und internationale Kooperationen prägen zu können.

Viele Länder – und immer stärker auch Privatunternehmen – haben große Pläne fürs All. Ein Überblick:

USA: Vier Menschen sollen den Mond umrunden

Erst nominierte US-Präsident Donald Trump den Milliardär und Weltraum-Touristen Jared Isaacman als neuen Chef der Weltraumbehörde Nasa, dann zog er die Nominierung wieder zurück, dann nominierte er ihn erneut. Die Episode scheint beispielhaft für die derzeitigen US-Weltraum-Pläne: viel Hin und Her, viele Verzögerungen, wenig Klarheit.

CHINA: Fokus auf Mond und Weltraumstation

Die Volksrepublik treibt im Wettrennen gegen die USA um technisch anspruchsvolle Missionen ein ambitioniertes Weltraumprogramm voran. Das vorgegebene Ziel ist, bis 2030 eine bemannte Mondmission zu starten. Zum genauen Zeitplan hält sich das Land bedeckt.

RUSSLAND: Verzögerungen wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten

Nach wie vor hat die Raumfahrt-Nation ein gemeinsames Projekt mit den USA: den Betrieb der längst in die Jahre gekommenen Internationalen Raumstation (ISS). Zunehmende wirtschaftliche Probleme im Zuge des kostspieligen Angriffskriegs gegen die Ukraine wirken sich auf sonstige Pläne im All aus. Die westlichen Sanktionen verteuern zum Beispiel technische Güter, die über Umwege aus dem Ausland eingeführt werden.

EUROPA: Mehr Eigenständigkeit im All

Europa verfolgt das Ziel, technologisch unabhängiger zu werden. Die europäische Raumfahrtbehörde Esa konnte sich gerade erst über die Zusage eines Rekordbudgets von fast 22,1 Milliarden Euro für die Periode 2026 bis 2028 freuen. Ein Schwerpunkt soll – angesichts ungewisser Kooperationen etwa mit den USA – auf dem eigenständigen Zugang zum All liegen.

INDIEN: Start in die bemannte Raumfahrt

Indiens Fokus lag lange vor allem darauf, Satelliten günstig ins All befördern zu können. Inzwischen verfolgt das Land ehrgeizigere Ziele. Aktuell laufen die Vorbereitungen und Tests für die erste bemannte Mission des Landes.

JAPAN: Suche nach Wasser am Südpol des Mondes

Auch Japan will erkunden, wo sich für Stationen dort wichtiges Wasser auf dem Mond findet. Dafür wird gemeinsam mit Indien die Mission „Lupex“ (Lunar Polar Exploration) zur Erforschung der Wasserressourcen in der Südpol-Region vorangetrieben. Japan ist für den Mondrover mit Instrumenten von Nasa und Esa zuständig, Indien für die Landefähre.

Die Daten sollen für das „Artemis“-Programm verwendet werden. Japan strebt wie die Esa an, im Gegenzug eigene Astronauten zum Mond bringen zu dürfen. Der „Lupex“-Start ist derzeit für 2026/27 (31. März) vorgesehen.