Soldat steht im Missbrauchsfall Staufen erneut vor Gericht

dpa/lsw Freiburg. Ein Kind wird in Staufen bei Freiburg jahrelang missbraucht und an Männer verkauft. Sieben Täter sowie die Mutter des Opfers werden verurteilt. Einer der Männer - ein Soldat - steht nun erneut vor Gericht. Das Urteil gegen ihn hat der Bundesgerichtshof aufgehoben.

Soldat steht im Missbrauchsfall Staufen erneut vor Gericht

Der wegen Kindesmissbrauchs Angeklagte Knut S. sitzt in einem Saal des Landgerichts. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Nach dem jahrelangen sexuellen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg muss sich ein Soldat der Bundeswehr ab heute erneut vor Gericht verantworten. Das Landgericht Freiburg verhandelt in dem Prozess nach Angaben eines Justizsprechers über die Strafhöhe sowie über die Frage, ob Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Das Gericht hatte im Mai vergangenen Jahres den damals 50 Jahre alten Mann zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Auf Sicherungsverwahrung hatte es verzichtet. Der Bundesgerichtshof (BGH) hob dieses Urteil Anfang Mai dieses Jahres auf, nachdem der Angeklagte und die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hatten. Deshalb wird nun neu verhandelt.

Der Soldat hatte in dem Prozess gestanden, den Jungen 2017 in Staufen zweimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Der Junge war Gerichtsangaben zufolge mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Sieben Männer sowie die Mutter des Opfers waren vom Landgericht Freiburg im vergangenen Jahr verurteilt worden. Die meisten Urteile sind den Angaben zufolge schon rechtskräftig.

Für den Prozess gegen den Soldaten sind laut dem Gericht fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil konnte es demnach Ende November geben.