SPD-Kritik an Wirtschaftsgipfel ohne Arbeitnehmerbeteiligung

dpa/lsw Stuttgart. Im Vorfeld des Wirtschaftsgipfels zwischen baden-württembergischen Verbänden und EU-Vertretern am Donnerstag hat die SPD-Fraktion die Veranstaltung scharf kritisiert. Einmal mehr führe Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) Gespräche zu einem zentralen Thema, ohne die Seite der Arbeitnehmer und Gewerkschaften einzubinden. „Es ist unglaublich, dass die Ministerin allen Ernstes über „Wege aus der Corona-Krise“ diskutieren möchte, ohne dabei die Sorgen und Nöte der Beschäftigten zu berücksichtigen“, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Stoch.

SPD-Kritik an Wirtschaftsgipfel ohne Arbeitnehmerbeteiligung

Andreas Stoch, Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg (l), im Landtag. Foto: Marijan Murat/dpa

Jedes Jahr kommen die Spitzen der baden-württembergischen Wirtschaftsinstitutionen mit EU-Vertretern zusammen, um über aktuelle wirtschaftspolitische Entwicklungen in der EU zu sprechen und ihre Standpunkte zu formulieren. Diesmal steht das Treffen unter dem Motto „Wege aus der Corona-Krise“. Neben der Wirtschaftsministerin nehmen die Chefs des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags, des Handwerksverbands des Landes, des Genossenschafts- und des Sparkassenverbands teil.

„Jedem ist doch klar, dass ohne die Beschäftigtenseite gar nichts geht und es mit der Wirtschaft in Baden-Württemberg nur dann wieder aufwärts geht, wenn Unternehmen und Beschäftigte gemeinsam Lösungen finden“, kritisierte auch SPD-Wirtschaftsexperte Boris Weirauch. Die meisten Unternehmen seien da schon viel weiter; sie wüssten, dass sie sich auf Beschäftigte, Betriebsräte und Gewerkschaften verlassen könnten und diese an Wegen aus der Krise mitwirken müssten.