Sporthilfe-Vorstandschef Ilgner wechselt zur Deutschen Bank

dpa Frankfurt/Main. Die Deutsche Bank geht neue Wege: Ein ehemaliger Wasserballer wird Personalchef. Doch zunächst geht der gewaltige Stellenabbau weiter.

Sporthilfe-Vorstandschef Ilgner wechselt zur Deutschen Bank

Michael Ilgner wechselt von der Deutschen Sporthilfe zur Deutschen Bank. Foto: Stiftung Deutsche Sporthilfe/dpa

Mitten in ihrem radikalen Konzernumbau holt sich die Deutsche Bank Know-how aus dem Sport: Michael Ilgner, derzeit Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe, wird zum 1. März 2020 neuer Personalchef des größten deutschen Geldhauses. Das teilten die Deutsche Bank und die Stiftung Deutsche Sporthilfe in Frankfurt mit.

Die Bank erhofft sich von dem 48-Jährigen Impulse in Sachen Talentförderung und Personalentwicklung. Zunächst jedoch läuft der im Juli angekündigte Abbau Tausender Stellen weiter. Bis Ende 2022 will das Management um Konzernchef Christian Sewing die Zahl der Vollzeitstellen um rund 18.000 auf weltweit 74.000 verringern. Das Investmentbanking, das dem Geldhaus milliardenschwere Strafen einbrockte, wird kräftig gestutzt.

Die Aufgaben rund um den Konzernumbau bündelt die Deutsche Bank in einem neuen Vorstandsressort: Fabrizio Campelli, bisher Chef der Vermögensverwaltung des Instituts, rückt mit sofortiger Wirkung in den Vorstand. Campelli übernimmt das neue Ressort „Transformation und Personal“. Sein Nachfolger an der Spitze der Vermögensverwaltung wird der bisherige Europachef des Geschäftsfelds, Claudio de Sanctis.

„Angesichts der Größe der Aufgabe ist es erforderlich, dass ein Vorstandsmitglied sich voll und ganz auf diese tiefgreifende Transformation konzentriert und den Umbau über alle Bereiche unserer Bank hinweg vorantreibt“, begründete Aufsichtsratschef Paul Achleitner die Erweiterung des Vorstands von sechs auf sieben Manager.

Der promovierte Wirtschaftsingenieur und frühere Wasserball-Nationalspieler Ilgner fängt zunächst als Generalbevollmächtigter bei der Deutschen Bank an. Er soll in den Vorstand des Dax-Konzerns aufrücken, sobald die aufsichtsrechtlichen Voraussetzungen dafür gegeben sind.

„Ich habe sehr viel Respekt vor der neuen Aufgabe und freue mich, dass ich so eine Chance bekomme“, sagte Ilgner im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. Der Spagat zwischen Stellenabbau und Talentförderung sei schwierig, „aber das ist genau der Spagat, der gelingen muss“, sagte Ilgner. „Dass die Deutsche Bank sich erholt und ihre Restrukturierung umsetzt, ist die Grundvoraussetzung, um ein erfolgreicher und attraktiver Arbeitgeber zu sein.“

Deutsche-Bank-Chef Sewing hofft auf einen „frischen Blick“ von außen. Ilgner sei „eine erfahrene Führungskraft“ und habe „schon viele Talente entwickelt und Veränderungsprozesse gestaltet“.