Stärkere Mikrochips und Spritzdämmung im Rennen um Preis

dpa München. Energetisches Bauen, eine Kombination aus Optik und Robotik in der Medizin und leistungsfähigere Chips - darum geht es bei den für den Deutschen Zukunftspreis 2020 nominierten Projekten. Drei Forscherteams unter anderem aus dem Südwesten stellten am Mittwoch in München ihre Arbeiten vor.

Stärkere Mikrochips und Spritzdämmung im Rennen um Preis

Drei Projekte bewerben sich um Deutschen Zukunftspreis. Foto: Ansgar Pudenz/Deutscher Zukunftspreis/dpa

Beim Projekt der Unternehmen Zeiss und Trumpf in Baden-Württemberg sowie des Fraunhofer-Instituts IOF in Jena ermöglicht sehr kurzwelliges Licht eine feinere Form der Lithografie, mit der Mikrochips hergestellt werden. Strukturen der Bauelemente werden den Angaben zufolge ähnlich wie bei der Projektion eines Dias auf den mit Fotolack bedeckten Siliziumchip übertragen. Das extrem kurzwellige Licht ermögliche eine viel höhere Auflösung und damit feinere Strukturen - für noch leistungsfähigere Mikrochips.

Zeiss in Baden-Württemberg ist auch an einem System für bessere Optik und automatisierte Kamerafahrten im OP beteiligt. Gespeicherte Positionen und ein Kamerablick „um die Ecke“ erleichtern die Arbeit. Der Chirurg kann den Angaben zufolge die Kamera mit einem Fußpult bewegen - die Hände bleiben frei.

Ein Team aus bayerischen Ingenieuren und Wissenschaftlern entwickelte eine spritzbare Fassadendämmung aus Mörtel und Glas. Winzige Glashohlkugeln mit 10 bis 200 Mikrometern Durchmesser sorgen für geringes Gewicht und große Dämmwirkung. In der Zukunft könnten den Angaben zufolge Roboter die Masse aufspritzen - Versuche dazu laufen.

Der Deutsche Zukunftspreis ist mit 250 000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Schon die Nominierung gilt als hohe Auszeichnung. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht den Preis am 25. November in Berlin.