Startschuss für Begutachtung gefallen

Aspacher Sanierungsgebiet „Am Klöpferbach“: Vorbereitende Untersuchung soll starten

Von Silke Latzel

ASPACH.Soll etwas erneuert werden, muss in aller Regel zuerst einmal der Istzustand begutachtet und auf Basis der Ergebnisse beschlossen werden, was verändert wird, was bleiben kann und welche Möglichkeiten der Sanierung es gibt. Diese Vorgehensweise ist gemeinhin üblich, egal ob im privaten Bereich oder, wie in diesem Fall, im öffentlichen: Seit 1997 führt die Gemeinde Aspach städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen durch, beendet wurden beispielsweise Sanierungen im Bereich Hauptstraße mit Lammkreuzung und Rübengasse sowie im Bereich Heilbronner Straße und Jahnstraße.

Teilnahme ist für die

Eigentümer freiwillig

Nach diesen erfolgreich abgeschlossenen Projekten ist es der Wunsch der Gemeindeverwaltung, die städtebaulichen Erneuerungen in Großaspach fortzusetzen und hatte deshalb für die Erneuerungsmaßnahme „Am Klöpferbach“ einen Antrag zur Aufnahme ins Landessanierungsprogramm gestellt. Im Juni wurde der Antrag vom Regierungspräsidium bewilligt, jetzt ist die Zeit reif für den nächsten Schritt.

Auf der Gemeinderatssitzung am vergangenen Montag wurde dieser nächste Schritt den Räten vorgelegt, denn er bedurfte ihrer Zustimmung: Mit dem Vorliegen des Bewilligungsbescheids ist es notwendig, für das betroffene Gebiet eine sogenannte vorbereitende Untersuchung durchzuführen. Das bedeutet konkret: Die Gemeinde Aspach möchte die Firma „die Steg Stadtentwicklung“ beauftragen, das Gebiet hinsichtlich der „städtebaulichen, funktionalen und gestalterischen Entwicklungspotenziale“ zu untersuchen und diese dann aufzuzeigen.

Für die Bürger, die im Sanierungsgebiet wohnen oder dort Eigentum besitzen, bedeutet das: Möchten sie bei der Erneuerung mitmachen und von Zuschüssen profitieren, müssen sie dem Stadtplanungsbüro die Haustür öffnen. „Die Gebäude werden begangen und begutachtet, Mängel und der allgemeine Zustand aufgenommen und anhand dieser Ergebnisse werden dann ein Maßnahmenplan erarbeitet und Ideen gesammelt, wie man den Bereich ,Am Klöpferbach‘ entwickeln kann“, erklärte Bauamtsleiterin Sabine Welte-Hauff. Die Eigentümer der Flächen im Sanierungsgebiet seien rechtlich verpflichtet, Auskünfte zu erteilen, sobald der Beschluss, die vorbereitenden Untersuchungen durchzuführen, öffentlich bekannt gemacht wurde.

Genau diese Formulierung stieß Gemeinderat Karlheinz Stäudle (SPD) leicht sauer auf, denn er befürchtete, dass die Bürger gezwungen würden, die Stadtplaner in ihre Häuser zu lassen. Sowohl Welte-Hauff als auch Bürgermeister Hans-Jörg Weinbrenner versicherten den Räten aber, dass man zwar rechtlich gesehen die Eigentümer zwingen könnte: „Aber das haben wir noch nie gemacht“, so der Schultes. „Wer nicht mitmachen möchte, bleibt einfach außen vor, bekommt dann aber auch keine möglichen Zuschüsse“, ergänzte Welte-Hauff.

Einig waren sich die Gemeinderäte Gerd Raichle (Freie Wählervereinigung Aspach) und Wolfgang Schopf (SPD), die beide die Konrad-Weiser-Straße gerne im Sanierungsgebiet gesehen hätten. Denn das Sanierungsgebiet „Am Klöpferbach“ umfasst zwar einen rund 2,39 Hektar großen Bereich östlich des Klöpferbachs, der unter anderem das Rathaus einfasst, Teile der Strümpfelbacher Straße sowie der Backnanger Straße, den Bereich der Apotheke sowie die frühere Schlecker-Filiale – die Konrad-Weiser-Straße ist aber außen vor.

Gemeinde will Aufstockung im kommenden Jahr beantragen

„Wir haben nur einen Teil, nämlich 600000 Euro, unseres Antrags vom Regierungspräsidium bewilligt bekommen“, erklärte Welte-Hauff. Damit stehe nicht einmal die Hälfte der von der Gemeinde beantragten Summe nun für die Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung. Doch man wolle versuchen, im kommenden Jahr eine Aufstockung zu beantragen. „Das ist auch während der Sanierung selbst möglich. Wir sind da bewusst diplomatisch vorgegangen“, so die Bauamtsleiterin.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat „die Steg Stadtentwicklung“ damit zu beauftragen, mit den vorbereitenden Untersuchungen des Sanierungsgebiets zu beginnen.