Streich mit klarer Botschaft an die SC-Profis

Von Von Nils Bastek, dpa

dpa/lsw Freiburg. Nach dem Sieg gegen Augsburg hoffen einige Spieler des SC Freiburg mehr denn je auf die Teilnahme am Europapokal. Trainer Streich will dagegen noch gar nicht so weit vorausschauen. Er sendet stattdessen eine klare Botschaft an seine Mannschaft.

Streich mit klarer Botschaft an die SC-Profis

Freiburgs Trainer Christian Streich gestikuliert. Foto: Tom Weller/dpa/Aktuell

Beim Thema Europapokal gerät Christian Streich nicht ins Schwärmen. Während einige Spieler des SC Freiburg nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg von ihren Hoffnungen auf den europäischen Wettbewerb sprachen, blieb der Trainer ernst. Nur noch drei Punkte trennen den Sport-Club von Rang sechs der Fußball-Bundesliga. Aber Streich blickte nicht voraus, sondern zurück. „Ich glaube nicht, dass wir gerade die letzten Wochen so gespielt haben, dass wir da Ambitionen anmelden könnten“, mahnte der 55-Jährige. „Wir haben ordentlich gespielt teilweise, aber teilweise auch nicht.“

Das Verhältnis zwischen den Freiburgern und dem internationalen Wettbewerb ist kompliziert. Streich weiß genau, dass der Europapokal einem kleinen Club wie dem SC nicht nur schöne Abende und attraktive Gegner, sondern auch Probleme bescheren kann. Zweimal hat der Coach die Badener schon in den Europacup geführt. 2012/13 qualifizierte sich der SC direkt für die Gruppenphase der Europa League, 2016/17 schaffte er es immerhin in die Qualifikation dieses Wettbewerbs. Die Zusatzbelastung kann die Freiburger nicht nur physisch, sondern auch personell vor große Herausforderungen stellen. Denn ihr Kader ist in der Breite nicht so stark aufgestellt wie bei finanzstärkeren Clubs.

Trotzdem lebt die Hoffnung auf europäische Abende nach dem Erfolg gegen den FCA zumindest bei einigen SC-Profis mehr denn je. „Warum soll man da nicht hinschauen. Wenn man daran schnuppern kann, sollte man das machen“, sagte der starke SC-Kapitän Christian Günter bei Sky. Und Torwart Florian Müller meinte: „Da würde keiner Nein sagen. Wir wären glücklich, wenn es klappt.“ Zuvor hatte sich der SC dank einer Energieleistung und der Treffer von Roland Sallai (51. Minute) und Philipp Lienhart (79.) letztlich verdient durchgesetzt. „Was heute gut war, war der Wille zu arbeiten, zu fighten“, lobte Streich. Ob das am Ende auch für Europa reicht, bleibt abzuwarten.

Der SC profitierte am Sonntag auch vom Patzer von Bayer 04 Leverkusen bei Hertha BSC (0:3). Dadurch ist der sechste Platz, der am Ende zur Teilnahme an der neuen Europa Conference League berechtigen würde, noch drei Zähler entfernt. In zwei Wochen könnte der Sport-Club dann im Spiel bei Borussia Mönchengladbach einen direkten Konkurrenten um den Europapokal weiter distanzieren. „Wir sind alle Fußballer, und wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen“, sagte Streich. „Jetzt gucken wir einfach mal weiter. Wenn wir ganz hoch hinaus wollen, dann müssen wir nochmal eine Schippe drauf legen in dem, was wir spielen.“ Diese Botschaft ging an seine Spieler.

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