Streit um Straßennamen: Historiker warnt

dpa/lsw Karlsruhe. Im Streit um historische Straßennamen warnt der Heidelberger Historiker Sven Externbrink vor einer „Übermoralisierung“. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte sei nötig. Der Uni-Professor warnt aber: „Wir sollten unsere überhöhten moralischen Ansprüche nicht an Menschen der Vergangenheit richten.“ Zwar könne man die eine oder andere historische Persönlichkeit ruhig etwas von ihrem hohen Podest holen, ohne dass deren große Leistungen berührt würden. Wichtig sei aber, Menschen in ihrer Zeit zu sehen, betonte Externbrink.

Streit um Straßennamen: Historiker warnt

Ein Straßenschild mit dem Namen „Richard-Wagner Str.“. Foto: Uli Deck/dpa

Derzeit wird in Karlsruhe wie in anderen Städten darüber diskutiert, inwiefern es richtig ist, Straßen umzubenennen oder zu kommentieren, wenn von den Namenspaten auch undemokratisches, nationalistisches oder antisemitisches Gedankengut überliefert ist. In der Diskussion sind unter anderem Straßennamen, die nach dem Philosophen Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) und dem Komponisten Richard Wagner (1813-1883) benannt sind.