Strobl zur Anti-Terror-Übung: Müssen Undenkbares denken

dpa/lsw Stuttgart/Stetten. Ein simulierter Terroranschlag als Trockenübung: Nur wenige Tage nach dem Attentat von Halle proben Polizei und Bundeswehr im Südwesten den Ernstfall. Eine solche Übung gab es in der Form noch nie.

Strobl zur Anti-Terror-Übung: Müssen Undenkbares denken

Die Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg sitzen bei einer Debatte im Plenarsaal. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Angesichts der anhaltenden terroristischen Bedrohung müssen die Sicherheitsbehörden aus Sicht von Innenminister Thomas Strobl (CDU) auf das Schlimmste vorbereitet sein. „Wer Verantwortung für Sicherheit in diesem Land hat, muss auch das Undenkbare denken - und für eine solche Lage, von der ich hoffe, dass sie niemals eintreten wird, bestmöglich gewappnet sein“, sagte Strobl am Donnerstag im Landtag in Stuttgart anlässlich des Auftakts einer nie da gewesenen Anti-Terror-Übung im Südwesten. „Es geht darum, alles zu tun, um ein solches Szenario, wie es dieser Übung zugrunde liegt, bereits im Vorfeld zu verhindern.“ Die Übung diene dem Schutz der Bevölkerung.

Zum Auftakt der Übung BWTEX (Baden-Württembergische Terrorismusabwehr Exercise) präsentierten Polizei und Bundeswehr am Donnerstag in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) ihre Fähigkeiten. Alle Organisationen, die an der Übung beteiligt sind, luden die Öffentlichkeit zu einer Leistungsschau. Besucher konnten unter anderem in gepanzerte Fahrzeuge klettern und Hubschrauber beobachten, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte.

An diesem Freitag folgt dann eine Stabsrahmenübung, die eher theoretischer Natur ist und hinter verschlossenen Türen stattfindet. Einen Tag später findet dann die eigentliche Vollübung auf dem Truppenübungsplatz in Stetten statt.

Mit insgesamt knapp 2500 Teilnehmern handelt es sich bei BWTEX nach Angaben des Innenministeriums um die größte Übung dieser Art, die je in Deutschland durchgeführt wurde. Beim Testfall der Übung - einem simulierten Anschlag mehrerer Täter in einer belebten Fußgängerzone in Konstanz - kommen auch gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber zum Einsatz.