Studie: Baden-Württembergs Start-ups bekommen mehr Geld

dpa/lsw Stuttgart. Das Geld für Start-ups sitzt wieder lockerer: Auch im Südwesten profitieren junge Unternehmen nach dem Corona-Krisenjahr 2020 von einem Digitalisierungsboom. In anderen Regionen allerdings fließen noch wesentlich höhere Summen.

Studie: Baden-Württembergs Start-ups bekommen mehr Geld

Zahlreiche Euro-Banknoten liegen auf einem Haufen. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild

Start-ups in Baden-Württemberg haben einer Studie zufolge im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr Geld von Investoren für ihre Geschäftsideen eingeworben als im Vorjahreszeitraum. Junge Firmen im Südwesten erhielten von Januar bis Ende Juni 307 Millionen Euro und damit fast dreimal so viel wie in der ersten Jahreshälfte 2020 (105 Millionen), wie es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Beratungsgesellschaft EY heißt. Die höchsten Summen sammelten demnach der Flugtaxi-Entwickler Volocopter aus Bruchsal (rund 200 Millionen Euro), der Offenburger Buchhaltungssoftwareentwickler Sevdesk (rund 50 Millionen) sowie das Freiburger Photovoltaik-​Startup Nexwafe (rund 10 Millionen) ein.

Deutschlandweit bekamen Start-ups im ersten Halbjahr eine Rekordsumme von 7,6 Milliarden Euro von Investoren - dreimal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Start-ups in Berlin warben mit 4,1 Milliarden Euro den mit Abstand größten Anteil der Gelder ein, gefolgt von Bayern (2,5 Mrd). Baden-Württemberg folgt deutlich dahinter auf Rang drei vor Nordrhein-Westfalen (171 Mio) und Sachsen (134 Mio).

Start-ups sind auf Geld von Investoren angewiesen, da sie in aller Regel keine Gewinne schreiben. Fonds und große Firmen stecken Kapital in verheißungsvolle Firmen in der Hoffnung, dass sich deren Geschäftsideen durchsetzen und ihnen üppige Profite bescheren. Start-ups gelten als wichtiger Innovationstreiber für die Wirtschaft.

Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie den Aufschwung der Start-up-Branche gebremst und die Geschäfte junger Unternehmen erschwert, auch wenn das befürchtete Gründersterben ausblieb. In diesem Jahr sehe man ebenfalls einen Corona-Effekt - allerdings in die umgekehrte Richtung, kommentierte EY.

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