Pädagogische Fachkräfte gelten als Basis für Kita-Qualität und eine gute frühkindliche Bildung. Wie viele Experten in den Kitas im Land arbeiten, unterscheidet sich teils erheblich.
Die Fachkräftequote im Süden variiert stark. (Symbolbild)
Von red/dpa/lsw
Bei der Fachkraftquote in Kindertagesstätten - und damit einem wesentlichen Faktor für Kita-Qualität - gibt es einer Studie zufolge innerhalb von Baden-Württemberg erhebliche Unterschiede je nach Wohnort. Das geht aus dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung hervor.
Die meisten Kitas mit einer hohen Fachkraftquote von mindestens 82,5 Prozent gab es der Auswertung zufolge zum Stichtag am 1. März 2024 im Neckar-Odenwald-Kreis. Dort hat fast die Hälfte der Kitas (44,1 Prozent) eine hohe Fachkraftquote. An zweiter Stelle landete der Landkreis Freudenstadt (40,4 Prozent).
Schlusslicht ist dagegen der Stadtkreis Ulm. Dort hatten lediglich 3,7 Prozent aller Kitas eine hohe Quote an Fachkräften. Stuttgart landete mit 9,4 Prozent auf dem vorletzten Platz. Landesweit lag der Wert bei 23,2 Prozent - und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. 2017 lag er der Stiftung zufolge noch bei 38,5 Prozent.
Hohe Fachkräftequote ist wesentlich für Kita-Qualität
Eine hohe Fachkraftquote ist nach Angaben der Stiftung ein wesentlicher Faktor für Kita-Qualität. Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher.
Diese Qualifikation haben der Erhebung zufolge im Südwesten im Schnitt 70,2 Prozent aller pädagogisch Tätigen pro Kita. Damit liegt Baden-Württemberg knapp unter den Bundesschnitt (72 Prozent). Die meisten Fachkräfte arbeiten im Schnitt in Kitas in Thüringen (94,3 Prozent). Schlusslicht ist der Auswertung zufolge Bayern mit einer Quote von 54,5 Prozent.
Weil Fachpersonal fehlt, der Platzbedarf weiter steigt und viele Kommunen unter Kostendruck stehen, wurden viele Kitas auch für andere Berufsgruppen geöffnet, wie es in der Analyse heißt. Dies bedeute eine Tendenz zur „De-Professionalisierung“ und „strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus“.