Sozialpolitik

Studierendenwerk dringt auf schnelle Bafög-Reform

Es soll rasch mehr Geld für Bafög-Berechtigte geben. Doch das allein reiche noch nicht, mahnt das Deutsche Studierendenwerk.

Studierendenwerk dringt auf schnelle Bafög-Reform

Wie viele Studierende erreicht das Bafög?

Von Tobias Peter

Das Deutsche Studierendenwerk dringt auf eine schnelle Bafög-Reform. „Das Bafög ist zu niedrig, zu kompliziert und erreicht zu wenige Studierende“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks, Matthias Anbuhl, unserer Redaktion. Dabei lobte er den Plan der schwarz-roten Koalition, den Grundbedarf und die Wohnkostenpauschale zu erhöhen. „Jetzt muss die Bundesregierung schnell handeln, diese Verbesserungen in ihrer Finanzplanung verankern und die gesetzgeberische Arbeit aufnehmen“, forderte Anbuhl.

Das steht im Koalitionsvertrag

CDU, CSU und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie die Wohnkostenpauschale zum Wintersemester 2026/27 auf 440 Euro pro Monat erhöhen wollen. „Den Grundbedarf für Studierende passen wir in zwei Schritten (hälftig zum Wintersemester 2027/28 und 2028/29) dauerhaft an das Grundsicherungsniveau an“, heißt es dort zudem. Das Studierendenwerk hatte stets kritisiert, dass das Bafög – auch wegen unregelmäßiger Erhöhungen – bislang deutlich hinter anderen Sozialleistungen zurückbleibt.

Anbuhl betont aber auch: „Mehr Geld allein reicht aber nicht. Das Bafög muss ebenso dringend grundlegend vereinfacht werden.“ Dabei setzt er unter anderem auf bessere Datenvernetzung zwischen Behörden und Institutionen. „Was eine Behörde weiß, soll keine andere mehr erfragen müssen, zum Beispiel Immatrikulationsdaten oder die Steuerdaten der Eltern“, sagt der Vorstandsvorsitzende des Studierendenwerks. Er schlug zudem eine längerfristige Förderung statt regelmäßiger Neuanträge vor, also Bafög-Förderung gleich für die gesamte Regelstudienzeit.

Die Bundesregierung habe angekündigt, den Bafög-Bezug vereinfachen, digitalisieren und beschleunigen zu wollen, so Anbuhl. „Wir bieten der Bundesregierung den konstruktiven Dialog an, um diese Ziele zu erreichen“, sagte er.