Sturmtief bringt Böen mit Tempo 130

Umgestürzte Bäume blockieren Straßen – In Heidelberg bleibt der Zoo geschlossen

Wetter - Von Thomas Faltin

Stuttgart /DPA - Das Sturmtief Bennet hat am Montag vielerorts in Baden-Württemberg den Verkehr behindert. In mehreren Landkreisen – darunter Karlsruhe und Ostalb – stürzten Bäume auf Straßen und beschädigten Autos. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz riet davon ab, im Wald spazieren zu gehen. Vor allem­ in den Hochlagen des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb, aber auch am Bodensee­ bestand eine erhebliche Gefahr aufgrund herabstürzender Äste. Die Böen wehten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde durchs Land. In höheren Lagen gab es teilweise orkanartige Böen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130 Kilometern pro Stunde.

In der Nacht zum Dienstag sollten sich die Sturmböen zunächst wieder abschwächen. Allerdings könne es oberhalb von 700 Metern Frost geben, hieß es beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart. Im Schwarzwald erwartete der DWD oberhalb von 800 Metern über dem Meeresspiegel bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. Außerdem drohten nach Angaben der Meteorologen erneut starke bis stürmische Böen. Der DWD gab eine Wetterwarnung heraus. Aufgrund von Platzregen seien auch Verkehrsbehinderungen möglich. Außerdem drohten örtlich Blitzschläge.

Am Montag forderte der Sturm unter anderem im Alb-Donau-Kreis die Einsatzkräfte: Der leere Anhänger eines Lastzugs war auf einer Bundesstraße in Richtung Ehingen von einem Windstoß erfasst worden und in eine Böschung geraten. Bis zur Bergung vergingen drei Stunden, in denen die Fahrbahn gesperrt war. Auch in Nordbaden richtete der Sturm Schäden an. So wurden bei Sandhausen und Sinsheim Dächer teilweise abgedeckt, in mehreren Ortschaften stürzten Bäume auf Straßen. In Heidelberg blieb der Zoo wegen des stürmischen Wetters geschlossen.

Auch die Fasnet war vom Sturmtief beeinträchtigt. Wegen der Orkanwarnung des DWD wurden die Rosenmontagsumzug in Graben-Neudorf (Kreis Karlsruhe), in Mannheim-Rheinau und in Altlußheim (Rhein-Neckar-Kreis) abgesagt. Beim Freiburger Umzug am Nachmittag wurde auf Fahnen und hohe Aufbauten aus Sicherheitsgründen verzichtet, wie ein Sprecher der Breisgauer Narrenzunft sagte. Auch der Narrenbaum sei sicherheitshalber abgebaut worden. Die Narren in Schramberg (Kreis Rottweil) hatten Glück mit dem Wetter – und gingen dennoch baden. In ihren geschmückten Holzzubern und anderen selbst gebauten Wasserfahrzeugen rauschten sie bei der ­„Da-Bach-na-Fahrt“ das Flüsschen Schiltach hinab.