Sturmtief: Gestrichene Flüge am Flughafen Stuttgart

dpa/lsw Stuttgart. Das Sturmtief „Sabine“ soll Orkanböen auch nach Baden-Württemberg bringen. Am Sonntag blieb das Wetter zunächst ruhig. Aber am Flughafen Stuttgart wurden schon Flüge gestrichen.

Sturmtief: Gestrichene Flüge am Flughafen Stuttgart

Flugzeuge stehen auf dem Rollfeld des Flughafens Stuttgart. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Die ersten Auswirkungen des Sturmtiefs „Sabine“ sind bereits am Sonntag in Baden-Württemberg zu spüren gewesen. Am Flughafen in Stuttgart wurden zahlreiche Flügen gestrichen. Nach Angaben eines Sprechers handelte es sich vor allem um Maschinen, die aus dem Norden und Nordwesten Deutschlands und Europas kommen oder dorthin fliegen sollten. Dort war der Sturm am Sonntag kräftig zu spüren. Erste Ausläufer erreichten nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Nachmittag das nördliche Baden-Württemberg. In der Nacht zum Montag sollte der Sturm immer weiter zunehmen. Die Deutsche Bahn kündigte am Sonntagnachmittag an, den Fernverkehr nach und nach bundesweit einzustellen.

Angesichts möglicher Gefahren auf dem Schulweg infolge des Orkantiefs können Eltern am Montag ihre Kinder vom Unterricht befreien lassen. Sie könnten selbst „entscheiden, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist“, teilte das Kultusministerium in Stuttgart am Wochenende mit. Die Schule solle aber informiert werden.

Der Flughafensprecher in Stuttgart erinnerte Reisende daran, sich über mögliche Ausfälle und Verspätungen von Flügen auch am Montag zu informieren. Die Airlines seien dabei, ihre Planungen zu aktualisieren. Genauere Informationen sollten am Sonntagabend abrufbar sein - etwa über die Internetseiten zu den Ankünften und Abflügen in Stuttgart. Wenn die Maschinen nicht in Stuttgart ankämen, fehlten sie für die geplanten Weiterflüge, erklärte der Sprecher.

Die Airline Eurowings strich fast alle Flüge für die Dauer des Sturmtiefs - auch davon war Stuttgart betroffen. Betroffene Fluggäste können ihre Buchungen kostenfrei umbuchen, erklärte das Unternehmen. Eurowings strebe an, den Flugbetrieb am Montag wieder aufzunehmen.

Das Sturmtief soll von Norden nach Süden über den Südwesten ziehen. Nach Angaben des DWD sind Montagfrüh orkanartige Böen auch in den Niederungen mit einer Windstärke von bis zu 120 Kilometern pro Stunde möglich. Im höheren Bergland erwartete der DWD Orkanstärken mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde. Die Meteorologen warnten vor einer „extremen Gefahr“ durch umherfliegende Gegenstände und umstürzende Bäume. „Mit erheblichen Verkehrsbehinderungen ist zu rechnen.“

Wie ein DWD-Sprecher erklärte, wird der Höhepunkt des Sturms im Nordwesten Baden-Württembergs am Montag zwischen 3.00 Uhr und 6.00 Uhr erwartet. Gegen 7.00 Uhr dürfte „Sabine“ auch den Großraum Stuttgart erreichen. Im Laufe des Montagvormittags ziehe „Sabine“ über den Südosten des Landes. Die höchsten Windgeschwindigkeiten erwartete der DWD auf Bergen in exponierten Lagen im Hochschwarzwald.

Die Deutsche Bahn kündigte am Sonntagnachmittag an, den Fernverkehr bundesweit nach und nach einzustellen. Man habe sich entschieden, „beginnend in NRW nach und nach alle Züge des Fernverkehrs bundesweit an größeren Bahnhöfen enden zu lassen“, schrieb die Bahn in ihrem für den Sturm eingerichteten Presseblog. Zuvor hatte die Bahn mitgeteilt, man bereite sich auf mögliche Probleme infolge von „Sabine“ vor. Wer nicht reisen wolle, könne die Fahrkarte kostenfrei stornieren. Das Bahnpersonal sei auf zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet. Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen.