Stuttgart-21-Gegner erinnern an „Schwarzen Donnerstag“

dpa/lsw Stuttgart. Auf den Tag genau zehn Jahre nach den blutigen Auseinandersetzungen von Polizei und Gegnern des Bahnhofsprojektes Stuttgart 21 haben mehrere Hundert Kritiker des milliardenschweren Baus an den sogenannten Schwarzen Donnerstag erinnert. Nach einem Schweigemarsch durch die Stuttgarter Innenstadt kritisierten sie das Projekt am Mittwochabend auf einer Kundgebung scharf, wiesen auf mögliche Risiken hin und riefen „Wir vergessen nicht“.

Stuttgart-21-Gegner erinnern an „Schwarzen Donnerstag“

Ein Wasserwerfer spritzt in Stuttgart auf Demonstranten, die gegen die geplante Abholzung mehrerer Bäume im Park protestieren. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 umfasst den Umbau des Hauptbahnhofs und die Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm. Der Protest gegen den Bau hat wie kein anderes Thema die Stadtgeschichte der vergangenen Jahre geprägt.

Am „Schwarzen Donnerstag“ 2010 war der Konflikt zwischen Gegnern und Polizei eskaliert. Polizisten traktierten Demonstranten gegen das Bauvorhaben mit Schlagstöcken und Pfefferspray. Wasserwerfer zielten auf Menschen. Bei der Räumung des Stuttgarter Schlossgartens wurden laut Innenministerium weit mehr als 160 Menschen verletzt, einige schwer. Der eskalierte Polizeieinsatz führte zu Untersuchungsausschüssen im Landtag. Das Verwaltungsgericht Stuttgart erklärte den Einsatz im November 2015 für rechtswidrig.