Stuttgarter Nahverkehr schneidet bei ADAC-Studie gut ab

dpa/lsw Stuttgart. Die Preise im Nahverkehr sind oftmals ein Aufregerthema. Der ADAC hat sie bundesweit unter die Lupe genommen - Stuttgart ist es relativ günstig.

Stuttgarter Nahverkehr schneidet bei ADAC-Studie gut ab

Eine U-Bahn fährt in Stuttgart in der Stadt. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/Archivbild

Der Preis für ein Kurzstrecken-Ticket in Bus oder Bahn ist in Stuttgart einer Analyse des ADAC zufolge mit am günstigsten. So koste ein entsprechender Fahrschein für Erwachsene in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, in Bremen, und Frankfurt am Main nur 1,50 Euro, in Berlin, Leipzig, Bonn und Köln hingegen 2 Euro, teilte der Automobilclub am Donnerstag in München mit.

Generell schneidet Stuttgart bei der Erhebung gut ab. Bei den Einfahrscheinen unterbieten laut Mitteilung nur Hamburg (2,40 Euro) und Dresden (2,50 Euro) den Tarif der Landeshauptstadt von 2,70 Euro. In München zahlten Erwachsene für eine Fahrt mit 3,40 Euro am meisten. Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) hatte 2019 eine Tarifreform gemacht. Statt einst rund 50 Tarifzonen gibt es seitdem nur noch fünf Ringzonen. In diesem Zuge wurde die Schwabenmetropole zur Ringzone 1 zusammengefasst.

Die Tageskarten seien im Bereich des VVS mit 5,40 Euro preislich attraktiv. Nur in Frankfurt am Main sei diese Kategorie um 5 Cent günstiger. Insgesamt unterscheiden sich die Fahrpreise für Busse und Bahnen in den deutschen Großstädten erheblich. Die Ticketpreise im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wichen teils um mehr als 100 Prozent voneinander ab. Der ADAC hat nach eigenen Angaben die ÖPNV-Preise in 21 Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohnern verglichen und dabei festgestellt, dass es keine einheitliche Preisgestaltung gebe.

Die größten Preisunterschiede wurden bei den Wochenkarten entdeckt: In München fahren Erwachsene für 17,80 Euro, in Berlin für 36 Euro. Wer ein Fahrrad mit in Bus und Bahn nehmen will, braucht in Frankfurt, Hamburg und Hannover gar nichts zahlen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, zu dem unter anderem Düsseldorf, Essen und Dortmund zählen, verlangt 3,60 Euro für das Zweirad.

Die Untersuchung zeige, dass die Städte „von einheitlichen ÖPNV-Ticketpreisen noch meilenweit entfernt“ seien, betonte der ADAC. „Für den Verbraucher und die Attraktivität des ÖPNV insgesamt wäre eine Vereinheitlichung der Preise auf möglichst niedrigem Niveau wünschenswert.“

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