Suchaktion im Rhein: Schweizer müssen womöglich zahlen

dpa/lsw Diessenhofen. Eine großangelegte, aber unnötige Suchaktion im Hochrhein könnte für vier Schweizer ein Nachspiel haben. „Ihr Verhalten war fahrlässig“, sagte ein Polizeisprecher im Kanton Thurgau am Montag. Die vier Schweizer kollidierten mit ihrem Boot bei Diessenhofen gegenüber von Gailingen (Landkreis Konstanz) mit einem Schild, retteten sich ans Ufer und gingen davon. Sie lösten aber eine große Suchaktion mit deutscher und Schweizer Beteiligung aus.

Es sei unklar gewesen, ob Menschen vermisst würden, sagte der Sprecher. Die Betroffenen hätten die Polizei verständigen müssen und könnten nach Schweizer Recht nun zur Kasse gebeten werden. Im Fall von Fahrlässigkeit sei eine Abwälzung der Kosten möglich. „Das kann sehr schnell sehr teuer werden“, sagte der Polizeisprecher. Die Entscheidung darüber treffe die Polizeidirektion.

Die vier Schweizer aus der Region Schaffhausen, ein 70- und ein 64-Jähriger sowie ihre Ehefrauen, waren am Freitagabend mit einem Weidling, einem kleinen Flachboot, unterwegs. Es zerbrach nach der Kollision mit dem Schild, einer sogenannten Wiffe. Die vier retteten sich ans Ufer, informierten ein Restaurant und entfernten sich.

Leute auf beiden Seiten des Rheins hatten den Unfall aber gesehen und Alarm geschlagen. „Die Suchaktion hat über eine Stunde gedauert“, sagte der Polizeisprecher. Im Einsatz waren Taucher, Rettungsschwimmer, Feuerwehrleute, Polizisten, Sanitäter, ein Notarzt und ein Hubschrauber.

Die Staatsanwaltschaft Thurgau wartete am Montag noch auf den Polizeibericht, wie ein Sprecher sagte. Erst nach einer Untersuchung entscheide sich, ob Anzeige erstattet werde.