Südwest-Bauwirtschaft fordert Quote für heimisches Holz

dpa/lsw Stuttgart. Angesichts von Preissteigerungen und Materialknappheit fordert die Südwest-Bauwirtschaft eine Quote für die Versorgung mit heimischem Holz. Maßgeblich dafür müsse der Bedarf sein, der in einem Jahr anfalle, sagte Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, am Dienstag in Stuttgart.

Das höre sich zwar nach Planwirtschaft an, doch Klimaziele müssten ernst genommen werden, sagte Möller. Holz sollte nicht über lange Strecken transportiert und auch möglichst wenig exportiert werden.

Auch für andere Baustoffe müsse auf heimische Ressourcen gesetzt werden. Abbaustellen für Steine, Kies, Sand oder Schotter sollten erhalten oder ausgeweitet werden. Die Rohstoffsicherung muss im Landesentwicklungsplan fortgeschrieben werden - so lautet der Wunsch der Branche.

Die Einfuhren von Rundholz nach Baden-Württemberg waren zuletzt deutlich angestiegen, wie das Statistische Landesamt der dpa auf Anfrage bestätigte. Importe stiegen von Januar bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42,5 Prozent. Sehr viel Holz kommt demnach vom Nachbarn Frankreich.

Viele Baubetriebe im Südwesten konnten zum Jahresauftakt nur eingeschränkt arbeiten, weil Baustoffe fehlten. Inzwischen geben Branchenunternehmen mehrheitlich Preiserhöhungen an die Kunden weiter, bilanzierte der Verband. Die Branche setzte im ersten Halbjahr 6,25 Milliarden Euro um, das war im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 1,1 Prozent. Für das Gesamtjahr wird jedoch ein Umsatzplus von rund zwei Prozent erwartet.

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