Mainz 05 will Leipzig-Sieg in Stuttgart vergolden

Von Von Karl Reichwein, dpa

dpa/lrs Mainz. Der FSV Mainz 05 hat neuen Mut im Kampf gegen den zweiten Bundesliga-Abstieg in der Vereinsgeschichte geschöpft. Auch beim starken Aufsteiger VfB Stuttgart rechnet sich der Tabellenvorletzte etwas aus.

Mainz 05 will Leipzig-Sieg in Stuttgart vergolden

Bo Svensson, Cheftrainer beim 1. FSV Mainz 05. Foto: Hasan Bratic/dpa/Archivbild

Beflügelt vom gelungenen Rückrundenauftakt mit dem Sieg gegen RB Leipzig will der FSV Mainz 05 seine Aufholjagd im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga fortsetzen. Am Freitagabend (20.30 Uhr) gastieren die Rheinhessen beim Aufsteiger VfB Stuttgart, vor dem 05-Trainer Bo Svensson aber nachdrücklich warnte. „Wir dürfen nicht glauben, wir hätten die Kracher hinter uns“, sagte der Däne mit Blick auf die Gegner der vergangenen Wochen - Bayern München, Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, VfL Wolfsburg und Leipzig. „Ich finde, Stuttgart gehört zu den Topmannschaften der Liga.“

Bevor Svensson Anfang Januar aus Österreich nach Mainz zurückkehrte, habe er sich gerne die Spiele des VfB angeschaut. „Ich sehe da sehr viele Qualitäten“, äußerte der 41-Jährige am Donnerstag Respekt vor den Schwaben. Sein Kollege Pellegrino Matarazzo habe dem Aufsteiger eine klare Handschrift verpasst. „Die Mannschaft hat viele gute Fußballer, gute Abläufe, und sie zieht ihren Stil durch.“

Dass sich Stuttgarter derzeit in einem kleinen Tief befinden, glaubt Svensson nicht. Zwar holte der VfB aus den jüngsten drei Partien nur einen Punkt und unterlag in Bielefeld mit 0:3. „Aber man muss sich nur das Spiel vom vorigen Wochenende in Freiburg ansehen - das haben sie verloren, aber verdient war das nicht. Und auch beim 2:2 gegen Gladbach haben sie total dominiert.“

Ob er am Freitagabend gemäß dem Motto „Never change a winning team“ verfahren und dieselbe Anfangsformation wie gegen Leipzig nominieren wird, ließ der Däne offen. Schon deshalb, weil der Einsatz des am Ohr verletzten Siegtorschützen Leandro Barreiro ungewiss ist. „Ansonsten müssen wir gucken, was am besten passt und wer den besten Eindruck macht. Die Gruppe hat in dieser kurzen Woche gut gearbeitet, aber man muss sich im Training auch immer präsentieren, sonst macht es ein anderer besser, und dann ist man raus.“

Kaum vorstellbar ist, dass die bisher einzigen Winterzugänge der 05er sich auf der Bank wiederfinden werden. Dominik Kohr und Danny da Costa, die Leihgaben der Frankfurter Eintracht, hatten mit ihrer Mentalität und ihren Torvorlagen zum Coup gegen den Tabellenzweiten beigetragen. „Diesen Sieg müssen wir in Stuttgart vergolden“, forderte Kohr und mahnte: „Er bringt uns nicht so viel, wenn wir nicht daran anknüpfen.“

Vieles spricht dafür, dass die Mainzer spätestens Anfang nächster Woche personell weiter nachbessern. Sportdirektor Martin Schmidt und Sportvorstand Christian Heidel sondieren den Markt dem Vernehmen nach auf der Suche nach einem Stürmer und einem Linksverteidiger. „Wir haben zwei gute Transfers gemacht und gezeigt, dass unser Kader in der Liga bestehen kann“, sagte Schmidt gelassen. Dennoch werde man bis zur Transfer-Deadline am Montag um 18 Uhr hellwach bleiben.

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