Tag der Heimat in Backnang

Gedenkstunde mit Kranzniederlegung am Mahnmal bei der Max-Eyth-Realschule erinnert an die deutschen Heimatvertriebenen.

Tag der Heimat in Backnang

Dieter Klenk und ein Quintett der Ungarndeutschen Heimatblaskapelle Backnang. Foto: K.J.Loderer

Von Klaus J. Loderer

BACKNANG. Die Gedenkstunde zum Tag der Heimat, mit der auch in Backnang an die deutschen Heimatvertriebenen erinnert wird, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Backnang kamen, war in diesem Jahr wegen der Coronaverordnungen auf eine Kranzniederlegung am Mahnmal zwischen Max-Eyth-Realschule und Max-Born-Gymnasium reduziert.

Dieter Klenk, Vorsitzender der Heimatgruppe Backnang des Deutschen Böhmerwaldbunds, erinnerte an die Bedeutung des Tags der Heimat und der Charta der deutschen Heimatvertriebenen, die vor 70 Jahren in Stuttgart proklamiert wurde. Mit dieser Charta verzichteten die Heimatvertriebenen, die gerade erst die Heimat verloren, Nahrungsmangel, physische Not und traumatische Erlebnisse hatten, in Versöhnungsbereitschaft auf Rache und Vergeltung.

„Die überwiegende Mehrheit wäre liebend gern sofort in die verlorene Heimat zurückgegangen. Die Heimat im Osten verloren, im Westen nur geduldet, aber noch lange nicht angekommen. Dass unter diesen Umständen mit visionärem Weitblick eine solche Charta mit friedensstiftendem und versöhnlichem Ansatz gelingen konnte, wurde im Laufe der Zeit von vielen prominenten Stimmen immer wieder gewürdigt.“ In Backnang haben die Heimatvertriebenen, so Klenk, eine neue Heimat und ihr Glück gefunden. „Wir halten mit unserer Stadt Backnang zusammen.“

Klenk erinnerte aber auch daran, dass das Vernichtungslager Auschwitz vor 75 Jahren befreit wurde. „Erinnern“ und „nie wieder“ seien die Begriffe, die in diesem Zusammenhang immer wieder gefallen seien. Auch die Heimatvertriebenen möchten daran erinnern, dass Vertreibung nicht wieder vorkommen darf. Die Nachfahren der Opfer mahnen und möchten „die Zukunft vor einer Wiederholung der grausamen Ereignisse der Vergangenheit beschützen“.

In würdiger Weise umrahmte ein Quintett der Ungarndeutschen Heimatblaskapelle die Kranzniederlegung. Den Kranz hatte in diesem Jahr die Ortsgruppe der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland besorgt. Zusammen mit Oberbürgermeister Frank Nopper, dem Landtagsabgeordneten Gernot Gruber und Erika Dorn von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland legte Dieter Klenk den Kranz nieder, dekorativ gerahmt von zwei Damen im Dirndl.