Telemedizin im Südwesten auf dem Vormarsch

dpa/lsw Mühlacker/Ludwigsburg. Im Südwesten setzen erste Kliniken verstärkt auf Telemedizin. Sie machen damit Schluss mit dem allwissenden Arzt und lassen ihn zum Teamplayer werden. „Der Austausch ist wichtig - und je größer die Expertengruppe, desto größer die Chance, dass der beste Behandlungspfad für den Patienten gefunden wird“, sagt der Intensivmediziner Ralph Brunner von den RKH Kliniken.

Telemedizin im Südwesten auf dem Vormarsch

Ein Oberarzt spricht über eine Videoschaltung mit einem Techniker. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die RKH Kliniken in Ludwigsburg sind Vorreiter beim Aufbau einer sektorenübergreifenden Telemedizin-Plattform. Diese soll kleine und große Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und andere Einrichtungen wie Reha-Kliniken und Pflegeheime vernetzen. Die neue Technik ermöglicht es den Medizinern verschiedener Fachrichtungen, gemeinsam um die beste Behandlung eines Patienten zu ringen. Gerade die Einsicht, dass bei hochansteckenden Krankheiten wie Covid-19 die unmittelbare Behandlung am Krankenbett auf Sparflamme laufen muss, hat dem Thema Videokonferenzen Auftrieb bei den RKH Kliniken gegeben.

Der Verbund und fünf weitere Kliniken, darunter das Marienhospital Stuttgart und die SLK Kliniken Heilbronn, sind Teil eines Netzwerkes, über das sich Experten austauschen und auch mit Kranken in Kontakt treten können. Flächendeckend soll die Plattform 2025 eingerichtet sein. Von einem wahren Geldsegen können die Krankenhäuser derzeit profitieren, wenn sie ihre Digitalisierung vorantreiben wollen. Mehr als 1,5 Milliarden Euro aus verschiedenen Töpfen stehen dafür zur Verfügung.