Treffen in China

Thailand und Kambodscha wollen Waffenruhe festigen

Nach Gesprächen in China möchten beide Seiten politisches Vertrauen neu aufbauen und auf eine Entspannung ihres Grenzkonflikts hinarbeiten. Jedoch sorgen Drohnen aus Kambodscha für neue Aufregung.

Thailand und Kambodscha wollen Waffenruhe festigen

Der Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha soll weiter entschärft werden. Das wurde bei Gesprächen in China vereinbart.

Von dpa

Peking - Thailand und Kambodscha wollen nach Gesprächen in China weiter auf eine Entspannung ihres Konflikts hinarbeiten. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf eine gemeinsame Mitteilung nach dem Treffen der Außenminister der drei Länder berichtete, sei vereinbart worden, dass Thailand und Kambodscha ihre Kommunikation weiter verstärken und das gegenseitige Verständnis vertiefen wollen.

Zudem soll die bestehende Waffenruhe schrittweise gefestigt, gegenseitige Kontakte wieder aufgenommen und politisches Vertrauen neu aufgebaut werden. China sagte demnach zu, diesen Prozess weiter zu unterstützen. Die Waffenruhe allerdings erweist sich als äußerst fragil: Thailands Armee erklärte kurze Zeit nach dem Treffen, dass 250 Drohnen aus Kambodscha über die Grenze nach Thailand geflogen seien.

Provokation oder kleiner Zwischenfall?

"Diese Handlung stellt eine Provokation und einen Verstoß gegen die Maßnahmen zur Spannungsreduzierung dar", sagte Armeesprecher Winthai Suvaree und fügte hinzu, Kambodscha setze seine Feindseligkeiten gegenüber Thailand fort und gefährde damit die Sicherheit des Militärpersonals und der Bevölkerung entlang der Grenze. 

Die ursprünglich geplante Freilassung von 18 kambodschanischen Kriegsgefangenen müsse neu überdacht werden, hieß es weiter. Kambodschas Außenminister Prak Sokhonn sprach bezüglich der Drohnen hingegen von einem "kleinen Zwischenfall".

Wochenlange Gefechte endeten mit Waffenruhe 

Thailand und Kambodscha hatten sich nach wochenlangen Gefechten entlang ihrer gemeinsamen Grenze am Samstag auf eine sofortige Waffenruhe geeinigt. Die Feuerpause sollte zunächst für 72 Stunden überwacht werden, um ihre Umsetzung sicherzustellen. Nach offiziellen Angaben kamen bei den Kämpfen mehr als 100 Menschen ums Leben, Hunderttausende wurden auf beiden Seiten der Grenze in die Flucht getrieben. Hintergrund der Feindseligkeiten ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche.

Das thailändische Außenministerium hatte zuvor laut einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X seinen Wunsch nach einer dauerhaft tragfähigen Waffenruhe sowie nach einem Weg zu einem dauerhaften Frieden noch bekräftigt. Die Vorwürfe bezüglich der kambodschanischen Drohnen stellen dies nun aber wieder infrage. "Sollten die Verstöße gegen das Abkommen und gegen die nationale Souveränität andauern, muss die Armee ihrer Pflicht nachkommen und die nationalen Interessen schützen", sagte Armeesprecher Winthai.

Thailand und Kambodscha wollen Waffenruhe festigen

Bislang scheint die Waffenruhe zwischen den zerstrittenen Nachbarn zu halten.