Tiefkühlpizza boomt im Corona-Jahr

dpa Berlin. Die Deutschen haben sich seit der Corona-Krise Ende Februar stärker mit Tiefkühlprodukten versorgt. Vor allem bei einer Warengruppe ist die Nachfrage sehr hoch.

Tiefkühlpizza boomt im Corona-Jahr

Mitarbeiterinnen kontrollieren im Pizzawerk der Firma Dr. Oetker in Wittenburg die gleichmässige Verteilung des Belags auf Pizzen. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Beim Pizzaverbrauch erwartet die Tiefkühlindustrie im Corona-Jahr 2020 einen Rekord. „Der Absatz von Tiefkühlpizza wird dieses Jahr einen neuen Höhepunkt erreichen“, teilte der Branchenverband Deutsches Tiefkühlinstitut in Berlin der Deutschen Presse-Agentur mit.

„Jeder Bundesbürger isst durchschnittlich 13 Tiefkühlpizzen pro Jahr - Tendenz steigend.“ Vor zehn Jahren waren es demnach erst zehn, vor 20 Jahren fünf und vor 30 Jahren nur drei.

Laut Tiefkühlinstitut haben sich die Deutschen seit der Corona-Krise Ende Februar stärker mit TK-Lebensmitteln versorgt - vor allem mit Tiefkühlpizzen. „Die Verbraucher versorgen sich mit Tiefkühlkost einerseits zum sofortigen Verzehr, aber auch zur Bevorratung.“

Die Nachfrage nach Tiefkühlkost im Lebensmittelhandel sei seit der elften Kalenderwoche (9. bis 15. März) zweistellig gewachsen, hieß es weiter. In der ersten Jahreshälfte 2020 habe die Warengruppe Tiefkühlpizza den Umsatz um sieben Prozent gesteigert.

Dagegen brach der Konsum außer Haus durch den sogenannten Lockdown drastisch ein. „Das trifft auch die TK-Hersteller hart, die für die Gastronomie produzieren. Da wichtige Absatzmärkte wie die Betriebsgastronomie und die Ausbildungsplatzverpflegung auch weiterhin stark unter dem normalen Niveau arbeiten.“

Vergangenes Jahr wurden in Deutschland mehr als eine Milliarde TK-Pizzen verbraucht - das waren etwa 360.000 Tonnen.

Die erste Tiefkühlpizza kam vor 50 Jahren in den deutschen Handel. Der Lebensmittelhersteller Dr. Oetker brachte sie 1970 auf den Markt. Die Sorte hieß „Pizza alla Romana“ und war unter anderem mit Tomaten, Paprika, Mortadella und Mozzarella belegt. „Für zwei Personen sollte sie reichen und war mit 2,95 DM nicht gerade günstig in einer Zeit, in der der durchschnittliche Arbeitnehmer 1100 DM im Monat verdiente“, heißt es dazu von Dr. Oetker in Bielefeld.

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