Tödliche Sprengfallen: Ermittler schließen Fall ab

dpa/lrs Kaiserslautern. Der Kriminalfall eines mordenden Gärtners hielt die Pfalz wochenlang in Atem. Jetzt schließen Polizei und Justiz die Untersuchungen ab. Noch einmal zeigt sich, die aufwendig die Ermittlungen waren.

Im Kriminalfall der tödlichen Sprengfallen in der Pfalz haben Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen. Die Sicherheitsbehörden gehen nach wie vor von einem Einzeltäter aus. Einen Strafprozess wird es aber nicht geben - der 59 Jahre alte Verdächtige hatte sich das Leben genommen. Hinweise auf mögliche Helfer hätten sich nicht ergeben, berichteten die Ermittler am Dienstag in Kaiserslautern. Auch seien keine weiteren der heimtückischen Explosionsvorrichtungen gefunden worden. Der Fall vom vergangenen Frühjahr hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

Als Täter gehen die Behörden von einem Landschaftsgärtner aus Mehlingen aus. Er hatte den Ermittlungsergebnissen zufolge vor seinem eigenen Tod Anfang März einen 64 Jahre alten Arzt aus Enkenbach-Alsenborn mit einer Sprengfalle getötet, die aus einer Handgranate und Stahlkugeln bestand.

Bei einer zweiten Explosionsvorrichtung in Otterberg, bei der Schwarzpulver in einem Holzstück versteckt war, habe er auch den Tod von Kindern in Kauf genommen, hieß es. Drei Menschen wurden verletzt. Eine dritte Sprengfalle in Fischbach wurde rechtzeitig entschärft. Hintergrund für den rücksichtslosen Rachefeldzug war demnach privater und geschäftlicher Streit.

In der am Dienstag veröffentlichten Mitteilung nannten die Ermittler insgesamt 174 Hinweise, die bei der Sonderkommission des Polizeipräsidiums Westpfalz eingegangen seien. Allen seien die Behörden nachgegangen. Insgesamt seien 60 Objekte nach verdächtigen Gegenständen abgesucht worden - zum Teil mit einem Röntgengerät des Bundeskriminalamtes und mit Sprengstoffsuchhunden. In etwa 30 Fällen waren vorsorglich Fachleute für das Entschärfen von Sprengstoff vom Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz vor Ort.

Überwiegend befanden sich die Objekte demnach in Rheinland-Pfalz. Aber auch in Hessen, Baden-Württemberg und sogar in Niedersachsen und Schleswig-Holstein seien die Behörden Spuren nachgegangen, hieß es. Oberstaatsanwalt Udo Gehring in Kaiserslautern hatte im März von einem „Fall besonderer Gefährlichkeit und Heimtücke“ gesprochen.