Toter Luchs gefunden: Wohl aus Schweiz eingewandert

dpa/lsw Freiburg. Wurde das junge Luchsmännchen gezielt getötet? Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen. Forstminister Hauk ist entsetzt über den Fund des verendeten Tieres.

In St. Blasien im Schwarzwald ist ein toter Luchs gefunden worden. Die Polizei vermutet, dass das äußerst seltene Tier durch Gewalteinwirkung verendete und sucht Zeugen. Welcher Art die Verletzungen sind, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Wie der baden-württembergische Forstminister Peter Hauk (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart sagte, ist das tote junge Luchsmännchen nicht eines der nur vier im Südwesten sesshaften Luchse. „Ein erster Abgleich des Fleckenmusters mit den in Baden-Württemberg bekannten Luchse ergab keine Übereinstimmungen.“ Es werde vermutet, dass das Tier über die recht nahe Schweizer Grenze gekommen sei, hieß es.

Eine Spaziergängerin hatte den Luchs schon am Montagmorgen neben einem Waldweg bei Menzenschwand (Kreis Waldshut-Tiengen) gefunden, also gut einen Kilometer entfernt von der Landstraße 142, teilte die Polizei mit. Es wird nun wegen des Verdachts eines Vergehens gegen das Tierschutz- und Bundesnaturschutzgesetz ermittelt. Es würden Zeugen gesucht, die Fahrzeuge oder Menschen in der Nähe der Fundstelle gesehen haben.

Hauk sagte: „Wenn sich herausstellt, dass der Luchs illegal getötet wurde, ist diese Tat auf das Schärfste zu verurteilen.“ Er sei eine „faszinierende Tierart und eine Bereicherung für die Biodiversität in Baden-Württemberg“. Er ergänzte: „Das Verhalten der bisher im Land vorkommenden Luchse ist gut untersucht und weitere Luchse sind im Land willkommen.“

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