Trauer um Alt-Stadtrat Schwalbe

Backnanger Kommunalpolitiker gestorben – Großes Engagement für seine Heimatstadt

Trauer um Alt-Stadtrat Schwalbe

Prägende Persönlichkeit in Backnangs Kommunalpolitik: Wolfgang Schwalbe. Archivfoto: E. Layher

Von Armin Fechter

BACKNANG. Im Alter von 67 Jahren ist der frühere Backnanger Stadtrat Wolfgang Schwalbe gestorben. Der Maschinenbauingenieur und Hochschullehrer hat sich mit großem Engagement in die Kommunalpolitik eingebracht. Er gehörte dem Stadtparlament 20 Jahre lang an und kandidierte sogar bei den Gemeinderatswahlen im Mai noch einmal, konnte aber kein Mandat mehr erringen.

Die Wurzeln des gebürtigen Backnangers, der am Max-Born-Gymnasium das Abitur gemacht hat, reichen weit in die Ferne: Sein Vater stammte aus Breslau, seine Mutter aus Saarbrücken. Eher durch Zufall landeten die Eltern nach Kriegsende in Backnang. Aufgewachsen ist Wolfgang Schwalbe am Kalten Wasser, einer Ecke in der Stadt, an der er schon in jungen Jahren mit dem Thema konfrontiert war, das ihn später als Gemeinderat intensiv beschäftigen sollte: Hochwasser – und der Schutz davor.

Obwohl ihn das Studium und vor allem der Beruf aus der Murr-Metropole wegführten – Schwalbe war zuletzt Studiengangsdekan Bauwesen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach –, blieb er seiner Heimatstadt treu. „Backnang hat mich festgehalten“, sagte er einmal. Als Ehemann, Vater und Großvater war er am Hagenbach daheim, von wo aus er den Blick in Richtung Stadtturm richten konnte.

1994 kandidierte er auf der Liste der FW/FDP erstmals für den Gemeinderat. 1999 konnte er als Nachrücker dann ins Gremium einziehen. Ein halbes Jahr später fand er sich als Fraktionsvorsitzender wieder und musste seine erste Haushaltsrede halten – ein rasanter Aufstieg, an den er sich Jahre später als ziemlich kernig erinnerte. Aus der FW/FDP wurde bald – weil kein Mitglied mit Parteibuch mehr dabei war – die FW und schließlich die Unabhängige Bürgervereinigung, in der Schwalbe zuletzt Einzelkämpfer war. Bis zum Frühjahr 2019. Erneut mit einer eigenen Liste antreten wollte er nicht mehr: „Ich weiß, was es heißt, eine Liste aufzustellen. Diesen Aufwand will ich nicht noch einmal betreiben“, sagte der promovierte Ingenieur und Professor. Sein Name fand sich daher auf der Liste der CDU, aber die Stimmenzahl reichte nicht für einen Sitz im Gremium. Bei seiner Verabschiedung überreichte ihm OB Frank Nopper die Backnanger Kanne.