Hoffenheim lässt nächste Chance liegen

Von Von Patrick Reichardt, dpa

dpa/lsw Sinsheim. 34 Tore, acht Niederlagen: Im eigenen Stadion läuft es für die TSG Hoffenheim in dieser Spielzeit überhaupt nicht. Das ist für die Elf von Coach Schreuder vor allem mit Blick auf die internationalen Ränge ärgerlich.

Hoffenheim lässt nächste Chance liegen

Cunha Matheus (M) von Hertha jubelt über das 3. Tor seines Teams. Foto: Thomas Kienzle/AFP/POOL/dpa

Die Zuschauer müssen wegen der derzeitigen Corona-Krise fern bleiben, die alten Sorgen hingegen sind auch nach zwei Monaten Pause präsenter denn je: Die TSG 1899 Hoffenheim gleicht im eigenen Stadion einer Schießbude und lässt in der heimischen Arena Chance um Chance liegen, an die internationalen Ränge der Fußball-Bundesliga heranzurücken.

Das klare und verdiente 0:3 (0:0) gegen Hertha BSC am Samstag war bereits die achte Heimniederlage der Saison, in 14 Heimspielen setzte es den Liga-Höchstwert von 34 Gegentoren. „Wenn du 0:3 in einem Heimspiel verlierst, fühlt sich das nicht gut an. In den beiden Strafräumen war es leider nicht gut. Sowohl offensiv als auch defensiv“, sagte Coach Alfred Schreuder.

Besonders ärgerlich wirken die ständigen Patzer für Hoffenheim mit Blick auf die Tabellensituation, in der sich ein Schneckenrennen um den sechsten Tabellenplatz anbahnt. Schalke 04 strauchelt seit einigen Spielen und selbst der VfL Wolfsburg ist als derzeit Sechster gerade einmal vier Punkte entfernt, obwohl Hoffenheim seit sechs Liga-Spielen sieglos ist. „Das 0:3 war zu deutlich. Ich denke, wir haben guten Fußball gespielt, aber es ist leider so, dass wir zu leicht verlieren“, sagte Innenverteidiger Benjamin Hübner.

Hinten setzt es massiv zu viele Gegentore, vorne fehlten am Samstag in Vize-Weltmeister Andrej Kramaric, Munas Dabbur und Sargis Adamyan gleich drei wichtige Stürmer. „Die größte Baustelle ist, dass wir ein paar Topspieler vermissen mit Kramaric, Dabbur und Adamyan. Das sind drei für uns sehr, sehr gute und wichtige Spieler“, befand Schreuder. Die mangelnde Durchschlagskraft vor dem Tor war deutlich zu sehen, die wenigen Chancen wurden leichtfertig vergeben.

„Jeder, der unsere Mannschaft kennt, weiß, dass uns zurzeit absolute Topstürmer fehlen. Das ist leider in der ganzen Saison das Problem, dass uns durch Verletzungen Spieler rausfallen. Das macht es schwierig“, beklagte Hübner, für den die neue Normalität ohne Fans und mit strengeren Hygienebedingungen wegen der derzeitigen Pandemie „kein Vergleich zu sonst“ war. Im leeren Rund fühlte sich fast alles anders an als vor der Krise, nur das Ergebnis blieb nach einem Eigentor von Kevin Akpoguma und Treffern von Vedad Ibisevic und Matheus Cunha für die Schreuder-Elf genauso ernüchternd.

Eine schnellstmögliche Stabilisierung wäre für Hoffenheim nicht nur in der derzeitigen Tabellensituation wichtig, sondern auch mit Blick auf die bevorstehenden machbaren Aufgaben: Paderborn, Köln, Mainz, Düsseldorf. „Es ist Fakt, dass wir zu viele Gegentore bekommen. Wenn man oben dranbleiben will, dann ist es entscheidend, gut zu verteidigen und so wenig Gegentore wie möglich zu bekommen“, monierte Torhüter Oliver Baumann, der mit seinen Paraden zuvor noch weitere Gegentore verhindert hatte. Er meinte: „Das Spiel hat uns einen Dämpfer gegeben.“