Trotz Rollstuhl auf die Achterbahn

Die „Hummel Brummel“ im Schwaben- Park ist nun barrierefrei zugänglich.

Trotz Rollstuhl auf die Achterbahn

Die „Hummel Brummel“ im Schwaben- Park ist nun barrierefrei zugänglich.Foto: Schwabenpark

Kaisersbach. Ab sofort ist die Familienachterbahn „Hummel Brummel“ im Schwaben-Park auch offiziell für Gäste im Rollstuhl zugänglich. Damit möchte der Freizeitpark Erlebnisse für alle schaffen – unabhängig von körperlichen Einschränkungen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Darin wird berichtet: Ein erstes, ganz besonderes Erlebnis hatte Stefanie aus Stuttgart. Eher zufällig und spontan durch den Park unterwegs, wurde sie zur allerersten Rollstuhlfahrerin auf der „Hummel Brummel“. Die Freude war groß: „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Achterbahn fahren kann. Das war für mich immer ein unerreichbarer Traum“, berichtet sie bewegt.

Bei der 2020 eröffneten Familienachterbahn „Hummel Brummel“ erleben Besucher in Gondeln, die unter der Schiene schweben, eine Fahrt mit bis zu 40 Kilometern pro Stunde über die Baumwipfel des Schwaben-Parks. Per Joystick können Fahrgäste selbst die Geschwindigkeit bestimmen. An stark frequentierten Tagen kann diese Funktion zeitweise deaktiviert werden, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Damit der Einstieg für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer reibungslos möglich ist, wurde der Wartebereich entsprechend umgebaut: Eine separate Tür am normalen Einstiegsbereich ermöglicht barrierefreien Zugang zur Gondel. Diese Tür wird vom Personal geöffnet, der eigentliche Einstieg erfolgt mit Unterstützung der volljährigen, gehfähigen Begleitperson. Der Rollstuhl wird anschließend vom Personal zum Ausstiegsbereich gebracht, sodass der Gast dort bequem wieder zusteigen kann. Auch im Fall einer notwendigen Evakuierung ist vorgesorgt: Die gesamte Gondel kann technisch „abgeschleppt“ und sicher zur Station gebracht werden. Der Ein- und Ausstieg benötigt bei mobilitätseingeschränkten Gästen verständlicherweise etwas mehr Zeit. „Wir bitten unsere Gäste herzlich darum, hier Rücksicht und Geduld zu zeigen“, so André Hudelmaier. „Inklusion funktioniert nur, wenn wir sie gemeinsam leben.“ Zur Sicherheit aller gelten dabei folgende Regeln: Eine gehfähige, volljährige Begleitperson ist erforderlich. Das Personal darf keine Gäste heben oder umsetzen. In Einzelfällen kann das Personal aus Sicherheitsgründen eine Mitfahrt ablehnen.

In den vergangenen Jahren hat der Schwaben-Park verschiedene Fahrgeschäfte barrierefrei gestaltet – darunter die Indoor-Attraktion „Hans Dampf“, die Erlebniswelt „Azura“ und das „Geheimnis des magischen Mühlbachs“ sowie den „Regenbogentanz“. Im Feriendorf steht seit 2018 ein rollstuhlgerechtes Blockhaus zur Verfügung, das stark nachgefragt sei. pm