Trotz Umsatzeinbußen: Rekordsaison für 1899 Hoffenheim

dpa Zuzenhausen. Die TSG 1899 Hoffenheim meldet trotz der Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie für die abgelaufene Saison einen Rekordabschluss. „Wir erleiden erhebliche Umsatzeinbußen. Wir haben Heimspiele ohne Zuschauer absolvieren müssen, zudem weniger Fernsehgeld als geplant erhalten. Dennoch wird die Spielzeit 2019/2020 eine Rekordsaison bleiben“, erklärte Geschäftsführer Frank Briel im Interview mit dem am Freitag erscheinenden Clubmagazin „Spielfeld“.

Trotz Umsatzeinbußen: Rekordsaison für 1899 Hoffenheim

Frank Briel, Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Wie der Fußball-Bundesligist bereits am Donnerstag mitteilte, werde Hoffenheim die 200-Millionen-Euro-Umsatzschwelle überschreiten, „natürlich getrieben durch die hohen Transfererlöse von mehr als 110 Millionen Euro im Sommer vorigen Jahres“, sagte Briel. Die Umsatzeinbußen durch Corona bezifferte er für die laufende Saison auf etwa fünf Prozent, „in den kommenden Spielzeiten deutlich mehr“. In der Saison 2018/19 hatte der Umsatz 161,7 Millionen Euro betragen.

Erhebliche Einbußen erwartet Briel durch die Kürzungen in den laufenden Verträgen der Deutschen Fußball Liga mit den TV-Rechteinhabern und geringeren Einnahmen aus dem von 2021/22 an geltenden neuen Fernsehvertrag. „In Summe werden wir 21 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit an Medienerlösen nicht realisieren“, erklärte er. „Dies zu beklagen, wäre Jammern auf hohem Niveau.“

Kritik äußerte er am FC Bayern München, weil der Rekordmeister in den vergangenen Wochen zwei sehr leistungsstarke U17-Junioren, darunter das Ausnahmetalent Armindo Sieb (17), aus der TSG-Akademie abgeworben hat. „Es ist auch unter Solidaritätsaspekten zumindest diskussionswürdig, dass der FC Bayern mit einer dreiviertel Milliarde Euro Umsatz nun das Geschäftsfeld der Talent-Abwerbung derart aktiv betreibt“, sagte Briel. „Das ist aus deren unternehmensstrategischer Sicht vielleicht clever, aber uns tut das schon weh, denn dafür machen wir den Job in der Akademie.“