Tübinger Versuch endet: Brief an Kanzlerin ohne Erfolg

dpa Tübingen. Das Tübinger Corona-Modellprojekt läuft in der Nacht zu Sonntag endgültig aus - auch ein Brief von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat daran nichts ändern können. Da mit Inkrafttreten der Bundes-Notbremse allein die Inzidenz des Landkreises herangezogen werde, müsse das Modellprojekt enden, teilte die Stadt am Freitag mit. Dies habe das Land Baden-Württemberg der Stadt mitgeteilt. „An dieser Entscheidung hat leider auch mein Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (...) nichts ändern können“, teilte Palmer mit.

Tübinger Versuch endet: Brief an Kanzlerin ohne Erfolg

Boris Palmer (Grüne), Oberbürgermeister von Tübingen, gestikuliert. Foto: Marijan Murat/dpa

Der Grünen-Politiker hatte sich noch am Donnerstag mit einem Brief an Merkel gewandt und um eine Verlängerung des Modellversuchs gebeten. Die Inzidenz in Tübingen liege weiterhin stabil unter 100, während sie im Landkreis mehr als doppelt so hoch sei, hatte Palmer in dem Schreiben erklärt. Auch die Autoren der wissenschaftlichen Begleitforschung hätten sich für eine Fortsetzung ausgesprochen, so Palmer.

Auch nach dem Ende Modellversuchs möchte die Stadt Tübingen die während des Projekts angebotenen Schnelltests weiterführen. Allerdings werden nicht alle Teststationen in der Innenstadt verbleiben. Ein Teil der Stationen werde man in den kommenden Tagen in andere Stadtteile verlegen, damit sich möglichst viele Menschen jederzeit wohnortnah testen lassen könnten, teilte Palmer mit. Die Schnelltests fänden nun im Rahmen der Bürgertestung des Bundes statt und seien weiterhin kostenlos. Das „Tübinger Tagesticket“ als Bestätigung für einen negativen Schnelltests soll es ebenfalls weiter geben - etwa für den Besuch beim Friseur. Dort muss aufgrund der neuen Corona-Regeln künftig ein negativer Schnelltest vorgelegt werden.

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