„Udo“-Entdeckerin rechnet mit noch erfolgreicheren Grabungen

dpa/lby Pforzen. Nach dem Sensationsfund des Menschenaffen „Udo“ in Pforzen (Landkreis Ostallgäu) rechnet seine Entdeckerin dort mit noch erfolgreicheren Ausgrabungen. „Wir graben momentan nicht, weil die Corona-Beschränkungen das nicht zulassen“, sagte Paläontologin Madelaine Böhme von der Universität Tübingen. Doch selbst während der Pause habe man in schon ausgegrabenem Material aus der Tongrube Hammerschmiede 20 weitere Arten entdeckt. „Und wenn es weitergeht - vielleicht schon im Juni, vielleicht erst später - werden wir dort am laufenden Band noch spektakulärere Dinge finden“, so Böhme.

Am Mittwoch hatte die Universität Tübingen mitgeteilt, dass in der Hammerschmiede Knochen eines Schlangenhalsvogels gefunden wurden. Demnach lebte das Tier vor rund 11,5 Millionen Jahren und war deutlich größer als seine heutigen Verwandten in den Tropen.

„Sehr große ausgestorbene Schlangenhalsvögel sind vor allem aus Südamerika bekannt“, so Ornithologe Gerald Mayr vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum in Frankfurt, der an den Grabungen beteiligt war. „Doch die neuen Funde dokumentieren, dass diese Vögel deutlich weiter verbreitet waren als bisher vermutet.“