Überflutete Rhein-Auen: Massenschlüpfen von Schnakenlarven

dpa Speyer. Wegen des vielen Regens und Überschwemmungen an den Rheinufern sind im Südwesten die Mückenjäger wieder im Einsatz. Mitarbeiter der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (Kabs) hatten auf überfluteten Flächen Wasserproben genommen und ein Massenschlüpfen von Rheinschnakenlarven beobachtet. „Erst das warme Wetter und dann das Hochwasser - das sind ideale Bedingungen für die Larven“, sagte Kabs-Sprecher Uwe Engel am Freitag. Die überschwemmten Auen bieten demnach einen guten Brutplatz für Schnaken, wie Stechmücken in der Region auch genannt werden.

An mehreren Überflutungsstellen stellten die Experten mehr als 100 Larven pro Liter fest. Ab dem Wochenende wollen die Mückenjäger zunächst weitere Brutstätten zwischen Bingen und Freiburg überprüfen und danach mit der Bekämpfung beginnen. Dazu bringen sie nach einer mit den Umweltbehörden festgelegten Strategie - entweder mit Sprühaktionen zu Fuß oder aus der Luft mit einem Hubschrauber - ein Eiweißgranulat aus. Sein biologischer Wirkstoff Bti sorgt dafür, dass die Mückenlarven sterben. Bei Menschen und anderen Tieren soll Bti wirkungslos sein. Die Einsätze auf der rund 300 Kilometer langen Strecke dauern voraussichtlich zwei Wochen.

Das Einsatzgebiet der Kabs reicht vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg bis nach Hessen im Norden und Bingen im Westen.