Junghans Uhren legt in Deutschland zu: Ausland schwächelt

dpa/lsw Schramberg. Seit Anfang 2018 gibt es keine Junghans-Uhren mehr in den großen Warenhäusern. Das hat das Unternehmen aus dem Schwarzwald zunächst Umsatz gekostet. Jetzt ist die Trendwende in Deutschland geschafft - dafür hakt es anderswo.

Junghans Uhren legt in Deutschland zu: Ausland schwächelt

Exemplare der Uhrenlinie "Meister" des Uhrenherstellers Junghans stehen in dessen Verkauf. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Der Uhrenhersteller Junghans hat den Umsatzrückgang nach seinem Rückzug aus den großen Kaufhäusern gestoppt und in Deutschland wieder spürbar zugelegt. Dem Plus im Heimatmarkt standen im vergangenen Jahr allerdings Rückgänge in einigen wichtigen Auslandsmärkten gegenüber, wie das Unternehmen aus Schramberg im Schwarzwald am Freitag mitteilte. Insgesamt lag der Umsatz daher mit 21,6 Millionen Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. Dafür sei der Gewinn vor allem dank struktureller Veränderungen und dem Ausbau digitaler Dienstleistungen deutlich höher ausgefallen, hieß es. Details dazu nennt Junghans generell nicht.

„Für uns war 2019, wie für die Uhrenbranche insgesamt, sicherlich kein leichtes Jahr“, sagte Geschäftsführer Matthias Stotz der Deutschen Presse-Agentur. Junghans hatte sich bis Anfang 2018 komplett aus den Uhrenabteilungen der großen Kaufhäuser zurückgezogen und setzt seither ausschließlich auf Fachhändler. 2018 war der Umsatz dadurch zunächst gesunken. „Das mussten wir erst einmal kompensieren“, sagte Stotz.

Noch stärker als in Deutschland, wo der Umsatz um 7,3 Prozent stieg, legte Junghans in Japan und in den USA zu, wo jeweils mehr als 20 Prozent Umsatzsteigerung verbucht wurden. Deutlich schwächer als im Vorjahr liefen 2019 dagegen vor allem Hongkong, Großbritannien und Frankreich, wie Stotz sagte. Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen mit aktuell 112 Beschäftigten ein Umsatzplus an. „Wir haben definitiv vor, zuzulegen“, betonte Stotz.

Seit dem vergangenen Jahr ist Junghans auch wieder als Sponsor bei großen Sportveranstaltungen, vor allem im Wintersport, aktiv, um die Marke präsenter zu machen.

Eine ernste Gefahr zum Beispiel durch den Trend zu sogenannten Smartwatches sieht Stotz für das klassische Uhrengeschäft nicht. „Natürlich ist die Smartwatch in aller Munde, aber der Wunsch nach echten Werten und klassischen Uhren bleibt spürbar bestehen.“