Uni-Klinik will zurück zur Normalität und mehr operieren

dpa/lsw Heidelberg. Mund-Nasen-Schutz und Fiebermessen schon an der Pforte sowie eine strenge Trennung von Patienten mit COVID-19-Verdacht von anderen Patienten - das sind nur einige Sicherheitsmaßnahmen, mit denen das Universitätsklinikum Heidelberg in Corona-Zeiten wieder zu einer neuen Normalität finden will. Aufgeschobene Operationen sollten nun „langsam wieder durchgeführt werden können“, sagte die Kaufmännische Direktorin Katrin Erk am Freitag. Mit dem Corona-Virus infizierte Patienten würden weiterhin bestmöglich versorgt. Gleichzeitig soll es aber auch wieder mehr Betten für andere schwerkranke Patienten geben.

Uni-Klinik will zurück zur Normalität und mehr operieren

Ein Arzt steht neben einem Intensivbett im Krankenhaus. Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Hintergrund seien abnehmende Infektionszahlen im Rhein-Neckar-Raum. Seit der Aufnahme des ersten COVID-19-Patienten Ende Februar seien am Uni-Klinikum rund 130 Patienten mit einer Corona-Virus-Infektion stationär behandelt worden. Insgesamt habe es in den vergangenen Wochen im Schnitt zeitgleich 20 bis 30 COVID-19-Intensiv-Patienten gegeben, für die etwa zehn Prozent der Intensivbetten gebraucht wurde. Damit habe es bislang stets genug freie Kapazitäten gegeben.

Aus Angst vor Ansteckung mit dem Corona-Virus blieben der Klinikleitung zufolge andere Patienten fern. So sei bei der Abklärung und Behandlung von Schlaganfällen die Zahl der Patienten um rund 20 Prozent gesunken. Bei Brustschmerzen, die etwa auf einen Herzinfarkt hindeuten können, sank die Zahl um mehr als 50 Prozent. Der Appell „Bleiben Sie zuhause“ sei für Gesunde völlig richtig, so die Klinik. Für Menschen mit schweren Erkrankungen gelte jedoch, dass Zeit Leben rettet. Bei Symptomen eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls, nach einem Unfall, bei psychischen Krisen oder einer Krebserkrankung müssten Menschen schnell einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen.