Unnötige Ursachen für Stau in der Stadt vermeiden

Kommunalwahl 2019: Christliche Initiative Backnang will sich unter anderem für finanzierbare Energieversorgung einsetzen

Unnötige Ursachen für Stau in der Stadt vermeiden

Die Christliche Initiative Backnang will bei der Kommunalwahl mit Alleinstellungsmerkmalen punkten. Foto: Tim Reckmann/pixelio.de

Von Yvonne Weirauch

BACKNANG. Das Beste für die Stadt – menschenfreundlich, gerecht, solidarisch, ehrlich und nachhaltig – mit diesen Schlagworten wirbt die Christliche Initiative Backnang, kurz CIB, im Wahlkampf. Die Wählervereinigung ist bisher mit zwei Stadträten im Gemeinderat vertreten. Umsetzen will die CIB ihr „werteorientiertes Wahlprogramm“ mit einer „bunten Mischung von Backnanger Bürgern aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden, die sich mit ihrer ganzen Kraft und Energie für Backnanger Interessen einsetzen“, heißt es. An der Spitze stehen die beiden Stadträte Lutz-Dietrich Schweizer und Volker Bäßler.

„Wir wollen mit Alleinstellungsmerkmalen punkten“, sagt Lutz-Dietrich Schweizer. Dabei würden Themen wie Kleinkinderbetreuung, „künstlich herbeigeführter Dauerstau“, das Umgehen mit Flüchtlingen und Umweltthemen ganz oben auf der Agenda stehen. Der 61-jährige Allgemeinmediziner führt aus: „Zum Thema Kinderbetreuung kommt auch noch im Allgemeinen die Schulbildung hinzu – egal, ob es um die Gemeinschaftsschule oder Ganztagesschule geht. Da besteht dringender Handlungsbedarf.“ Es herrsche ein spürbares Ungleichgewicht, der Austausch mit den Eltern müsse viel mehr vorhanden sein und erarbeitet werden.

Einen längst überfälligen Handlungsbedarf sehe die Partei, wenn es um Verkehr und Baustellen geht. Unnötige Ursachen für Stau müssten vermieden werden. Schweizer: „Der tägliche Stau belastet nicht nur die Autofahrer, sondern auch die meisten anderen Bürger auf irgendeine Weise.“ Der Christlichen Initiative Backnang sei klar, dass es für die mittelfristigen Ziele einer „großen Politik bedarf“, weil es mit dem Individualverkehr so nicht weitergehen könne. Aber kurzfristig könne man unnötige Stauursachen direkt in der Stadt beseitigen. Der Stadtrat nennt Beispiele: „In der Annonaystraße müsste man die Fußgängerampel koordiniert einsetzen, die Bushaltestelle in der Marktstraße könnte man versetzen, sodass Autos besser vorbeifahren könnten.“

Ebenso sieht Schweizer Bedarf und schnelle Umsetzungsmöglichkeiten an der Kreuzung B14/Maubacher Straße oder an der Kreuzung Sulzbacher Straße/Ring. Auch für die Radfahrer sei einiges in der Stadt machbar: „Für den Fahrradverkehr gehört der vorhandene Plan umgesetzt, nur schneller.“ Auch was die Wohn- und Bausituation anbelangt, hat die CIB ihre eigenen Vorstellungen – „aber die weichen nicht unbedingt von den anderen Wünschen der anderen Parteien ab“, sagt Lutz-Dietrich Schweizer und lacht.

In Frieden sollten Alt-, Mittel- und Neu-Backnanger leben. Und dazu bräuchte es eben auch angemessenen Wohnraum. Die Stadt solle fördern, dass gebaut werde und dass ungenutzter Wohnraum aktiviert werde. „Wichtig ist nur, dass es schnell gehe.“ Schweizer betont, dass das Themen seien, die grundlegend immer auf dem Plan stehen und im Hinterkopf verankert seien, nur tun müsse man eben auch was dafür.

Mit 26 Kandidaten tritt die CIB an. Der Stadtrat schmunzelt: „Es hat mich sehr gefreut, dass Menschen auf mich zugekommen sind, die gesagt haben, wir wollen mitmachen.“ Das sei zuvor noch nie so verstärkt der Fall gewesen, wie jetzt. Als alle anderen gejammert hätten, sie hätten keine Kandidaten und könnten vielleicht keine Liste aufstellen, sei die CIB sozusagen fast schon im Aufwind gewesen. Gibt es ein Anliegen, das dem Kommunalpolitiker sauer aufstößt? Der 61-Jährige überlegt nur kurz: „Es gibt eigentlich kein Thema, über das ich mich in den vergangenen Jahren so richtig geärgert habe. Kritik kann man bei allem äußern, oder auch Vorhaben loben. Aber richtig ärgerlich – nein, das war ich eigentlich noch nie.“ Auch wenn man im Gemeinderat nicht immer einer Meinung ist, „im Großen und Ganzen klappt das ganz gut. Auch wenn es nach außen manchmal nicht so erscheint, aber wir sind kein zerstrittener Haufen.“

Wie der Wahlsonntag aussehen wird? Dass der Wahlgang anstehe, sei wohl selbstredend, aber dann wird gefeiert: „Denn unsere Mareike wird 20 Jahre alt“, so Schweizer. Wie dann das Ergebnis ausfalle, werde man im Rathaus verfolgen.

Die Kandidaten: Dr. Lutz-Dietrich Schweizer, Volker Bäßler, Meike Ribbeck, Daniel Baumann, Kunibert Klitzke, Iris Huber, Bernd Herrmann, Gudrun Kubach, Armin Knura, Birgit Bäurle, Martin Punkhardt, Dorothee Mühlbach, Dr. Stefan Hoek, Beate Müller, Wolfgang Staudenmaier, Alexandra Norberg, Holger Engel, Corina Aninoiu, Hermann Lang, Susanne Völker, Christoph Hufen, Christiane Thomas, Henning Scholdei, Anne Kiai, Uwe Mönch und Inge Orth.