Unternehmen können offene IT-Stellen nur schwer besetzen

dpa Wiesbaden. Digitalisierung spielt in so gut wie allen Unternehmensbranchen eine wichtige Rolle. Doch Fachkräfte im IT-Bereich sind Mangelware.

Unternehmen können offene IT-Stellen nur schwer besetzen

In vielen Unternehmen in Deutschland bleiben IT-Stellen unbesetzt. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Unternehmen in Deutschland fällt es immer schwerer, offene Stellen für IT-Experten zu besetzen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Firmen berichteten von Schwierigkeiten, IT-Fachkräfte einzustellen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit.

Vier Jahre zuvor hatte noch weniger als die Hälfte der Unternehmen Probleme dieser Art angegeben (46 Prozent). Rund jedes fünfte Unternehmen in Deutschland mit mindestens zehn tätigen Personen im Jahr 2019 gab an, eigene IT-Fachkräfte zu beschäftigen (19 Prozent); im Jahr 2015 waren es noch 21 Prozent.

Um die IT-Anforderungen zu erledigen, greifen Unternehmen oft auf Dienstleister zurück. So wurden spezielle IT-sicherheitsrelevante Tätigkeiten wie Sicherheitstests oder die Beseitigung von Sicherheitsvorfällen bei jeder zweiten Firma (50 Prozent) von externen Anbietern übernommen.

Der wachsende Bedarf an IT-Fachkräften in den Unternehmen löst auch ein zunehmendes Interesse an einer entsprechenden Ausbildung aus. In der Rangliste der am stärksten besetzten Ausbildungsberufe in Deutschland rückte der Fachinformatiker von Platz 20 im Jahr 2009 auf Platz 8 im vergangenen Jahr vor. Dieser Beruf hatte auch beim Abschluss von Neuverträgen den größten Zuwachs, so die Statistiker. Während die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent sank, stieg sie bei den Fachinformatikern um 8,4 Prozent auf 16.210.

Deutlich gewachsen sind auch die Zahlen in der Informatik sowie Computer- und Informationstechnik. In diesen Fächern habe die Zahl der Studierenden an deutschen Hochschulen in den vergangenen zehn Jahren um 83 Prozent zugenommen, von 130.000 im Wintersemester 2009/2010 auf 238.000 Im Wintersemester 2019/2020. Zugleich stieg die Zahl der Studierenden insgesamt um 36 Prozent auf knapp 2,9 Millionen.

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