Unterstützung bei Vereinsheimsanierung

Die Gemeinde Oppenweiler hat beschlossen, den Bau von Umkleiden sowie die Sanierung des Vereinsheims der SGOS zu unterstützen, das Gebäude soll gemeinsam genutzt werden. Fast 1,5 Millionen Euro soll das Gesamtprojekt kosten.

Unterstützung bei Vereinsheimsanierung

So könnte das Vereinsheim nach der Generalsanierung und dem Ausbau des Obergeschosses mit neuen Kabinen aussehen. Grafik: Rikker Holzbau

Von Kristin Doberer

OPPENWEILER. Die Gemeinde Oppenweiler will der SG Oppenweiler-Strümpfelbach bei der Sanierung ihres Vereinsheims im Rohrbachtal unter die Arme greifen und so auch das jahrelange Problem der fehlenden Umkleidekabinen aus dem Weg räumen. Das Obergeschoss des bestehenden Vereinsheims soll so ausgebaut werden, dass dort zwei große Umkleiden mit Duschen für die Heimmannschaften sowie zwei kleinere Umkleiden für die Gastmannschaften entstehen. Dazu kommen ein Multifunktionsraum sowie vier WCs. Auch im Untergeschoss sollen die Sanitäranlagen mit einer behindertengerechten Toilette sowie Umkleiden für Spieler mit Behinderung oder die Schiedsrichter erweitert werden. Dabei sollen auch die Räumlichkeiten der Gaststätte mit Kühl- und Lagerräumen und die Küche ordentlich verbessert werden.

Eine Sanierung, die nun dringend an der Zeit ist – da sind sich die Mitglieder des Gemeinderats einig. Die bestehenden Umkleiden seien zum einen nicht mehr zeitgemäß, technisch und in der Gestaltung, auch stünden aktuell viel zu wenig Umkleidemöglichkeiten zu Verfügung, so Bürgermeister Bernhard Bühler. Besonders mit Blick auf die stark ansteigenden Mitgliederzahlen des Vereins, insbesondere im Bereich Frauenfußball.

Gemeinde will das Vorhaben mit 885000 Euro bezuschussen.

Insgesamt werden die Kosten des Projekts auf rund 1,475 Millionen Euro geschätzt. Ohne die Hilfe der Gemeinde könnte der Verein eine solche Summe nicht aufbringen. Die Gemeinde Oppenweiler wird deshalb 60 Prozent des Projekts, also rund 885000 Euro, bezuschussen. Dazu wird die Gemeinde der SGOS ein Darlehen über 300000 Euro gewähren. Eine weitere Förderung soll vom Württembergischen Landessportbund (WLSB) kommen. Dieser hat nach Gesprächen einen Förderbetrag von 75000 Euro in Aussicht gestellt. Allerdings können diese Fördermittel frühestens 2022 fließen, die Gemeinde gibt der SGOS also als Vorfinanzierung des Zuschusses ein weiteres Darlehen über 75000 Euro.

Die SGOS selbst wird etwa 115000 Euro aufbringen müssen – immer noch eine hohe Summe für den Sportverein. Reinkommen soll das Geld über Spenden oder Material für die Sanierung. Auch, so betont Bühler, werden die Mitglieder selbst bei den Arbeiten wohl viel mithelfen müssen. „Aber dann kann man danach mit Recht sagen: Das ist unser Vereinsheim. Und die Gemeinde hat uns unterstützt“, sagt der Bürgermeister und spricht damit direkt die vielen Vereinsmitglieder in den Zuschauerreihen an.

Das Thema des Umkleidentrakts war bereits seit mehreren Jahren immer wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Bei ersten Planungen der Gemeinde waren solitäre Umkleiden angedacht gewesen, doch die Kosten dafür stiegen auf fast 900000 Euro an. „Da mussten wir einfach die Reißleine ziehen“, erklärt Bühler. Zum einen wäre es zu teuer geworden, zum anderen hätte man dadurch wichtige Parkfläche auf dem Gelände versiegelt.

Auch die Mitglieder des Gemeinderats zeigen sich mit den Plänen sehr zufrieden, vor allem nach der sich lange hinziehenden Geschichte. „Wir sind froh, dass es endlich zu einem Ergebnis kommt“, sagt Gudrun Rauh, Fraktionsvorsitzende der Freien Gemeindeliste (FGL). Sie betont außerdem den Vorteil, den auch die Gemeinde aus der Sanierung des Gebäudes zieht. Einerseits sei die Jugendarbeit der SGOS ein wichtiger Teil der Gemeinde, den sie sehr schätze. Und auch andere Vereine aus Oppenweiler sollen die Möglichkeit bekommen, die neuen Räumlichkeiten zu nutzen. „Die Nutzung ist nicht nur für den Fußball, auch andere Vereine und die Schule sollen profitieren. Immer nach Absprache natürlich“, betont auch Erhard Fritz von der Freien Wählervereinigung (FWV) den Vorteil der gemeinsamen Investition.

Gleichzeitig mahnt Fritz aber auch dazu, solch eine hohe finanzielle Unterstützung der Gemeinde nicht zur Regel werden zu lassen, es handle sich in diesem Falle bei der SGOS um eine Sondersituation. Dem stimmt auch Bühler zu. Ein Zuschuss für Vereine müsse immer im Einzelfall entschieden werden. Je nachdem, wie wertvoll ein Verein für das Gemeindeleben ist. Trotzdem plant der Gemeinderat, demnächst über einige Regelungen und festgelegte Prozentsätze für die Bezuschussung von Vereinen zu diskutieren.

Zudem muss der Gemeindeanteil noch vertraglich abgesichert werden, da das Gebäude zwar der SGOS gehört, aber auf einem Grundstück der Gemeinde steht. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Verein den Betrieb nicht mehr bewerkstelligen kann, wäre dann die Gemeinde als Grundstückseigentümer auch Eigentümer des Gebäudes.

Die Unterstützung wurde im Gremium einstimmig beschlossen, damit kann die Sanierung des Vereinsheims in die nächste Planungsphase gehen. Mit der Entscheidung habe der Gemeinderat dem Sportverein zum 50-Jahr-Jubiläum ein schönes Geschenk gemacht, sagt Bühler zum Abschluss.