Verband: Verzögerung bei Ausstattung von Lehrern mit Laptops

dpa/lsw Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht erhebliche Schwierigkeiten, alle Lehrer rasch mit einem Dienstlaptop auszustatten. „Die Politik versucht nun im Eiltempo aufzuholen, was sie zuvor jahrelang versäumt hat“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Oliver Hintzen am Dienstag in Stuttgart. Bis Ende des Jahres solle auf einmal möglich sein, was die letzten zehn Jahre nicht möglich gewesen sei. „Hierzu fehlt es jedoch allein schon an ausreichend lieferbaren Endgeräten auf dem Markt, hinzu kommt der bürokratische Aufwand.“

Verband: Verzögerung bei Ausstattung von Lehrern mit Laptops

Ein Mann tippt auf einer Tastatur eines Laptops. Foto: Silas Stein/dpa/Symbolbild

Hintzen sagte weiter, die Bearbeitungszeit für einen Antrag auf Sofortausstattung im Rahmen des Digitalpakts könne mehrere Wochen dauern, dann müssten die Geräte erst einmal ausgeschrieben werden, und obendrauf kämen noch die Lieferzeiten. Bei einem Treffen im August war im Kanzleramt grundsätzlich vereinbart worden, Dienstlaptops für die 800 000 Lehrer in Deutschland anzuschaffen. Vom Bund gab es nun am Montag die Zusage, die dafür veranschlagten 500 Millionen Euro schneller als geplant bereitzustellen. Bekräftigt wurde außerdem, dass sich der Bund mit 500 Millionen Euro an den Kosten zur Ausbildung und Finanzierung von IT-Administratoren beteiligen will, die sich um die Technik an den Schulen kümmern sollen.

In Baden-Württemberg unterrichten an öffentlichen Schulen rund 117 000 Lehrer. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte, grundsätzlich begrüße sie es, dass der Bund in die Ausstattung der Lehrkräfte investieren wolle. „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir bezüglich der Digitalisierung der Schulen noch Nachholbedarf haben.“ Diesen gehe man nun gemeinsam an. So habe Baden-Württemberg das Sofortausstattungsprogramm des Bundes mit Landesmitteln noch einmal auf 130 Millionen Euro verdoppelt, so dass mit diesen Mitteln rund 300 000 mobile Endgeräte beschafft werden können. Mit diesen zusätzlichen Landesmitteln sei es bereits möglich, den Lehrern, die kein Endgerät für den Fernunterricht besitzen, eines zur Verfügung zu stellen.