Verbraucherpreise sinken in der Eurozone

dpa Luxemburg. Die Corona-Krise wirkt sich auf die Kosten für Lebensmittel, Energie und Co. aus: Zum ersten Mal seit Jahren müssen Verbraucher im Schnitt weniger bezahlen. Ein Kostenpunkt sinkt besonders deutlich.

Verbraucherpreise sinken in der Eurozone

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sinken - auch die für Lebensmittel. Foto: Fabian Sommer/dpa

In der Eurozone sind die Verbraucherpreise im August zum ersten Mal seit 2016 wieder gesunken. Die Inflationsrate sei in den negativen Bereich gefallen und habe minus 0,2 Prozent betragen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mit.

Im Juli hatte die Inflationsrate noch bei plus 0,4 Prozent gelegen. Damit fiel der Preisrückgang im gemeinsamen Währungsraum deutlich stärker als erwartet aus. Analysten hatten wegen der Folgen der Corona-Krise zwar mit einer schwächeren Preisentwicklung gerechnet. Sie waren allerdings immer noch von einem Anstieg der Verbraucherpreise im August um 0,2 Prozent ausgegangen.

Ausschlaggebend für die schwache Preisentwicklung waren Kosten für Energie. Hier meldete Eurostat für August einen Rückgang im Jahresvergleich um 7,8 Prozent. Einen vergleichsweise starken Preisanstieg gab es hingegen bei Lebensmitteln.

Die Kernrate der Verbraucherpreise, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, schwächte sich im August deutlich ab. Sie lag laut Eurostat bei nur noch 0,4 Prozent, nach 1,2 Prozent im Juli. In dieser Betrachtung hatten Analysten eine Rate von 0,8 Prozent erwartet.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mit ihrer Geldpolitik eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Ein Ziel, das die EZB trotz einer extrem lockeren Geldpolitik weiterhin deutlich verfehlt.

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