Verfahren gegen Professoren in Zulagen-Affäre eingestellt

dpa/lsw Stuttgart. In der Ludwigsburger Zulagen-Affäre ist das Verfahren gegen ein Dutzend Professoren vorläufig eingestellt worden. Die Akademiker haben sich bereiterklärt, Geldauflagen zwischen 20 000 Euro und 26 000 Euro wegen Beihilfe zur Untreue zu zahlen, wie das Landgericht am Montag in Stuttgart mitteilte. Auch die frühere Hochschulspitze muss sich vor Gericht verantworten. Ein erstes Verfahren war aber im Januar wegen eines erkrankten Kammermitglieds geplatzt.

Ein weiterer wegen Beihilfe zur Untreue angeklagter Professor sei mit der Regelung nicht einverstanden gewesen, wie es hieß. Er müsse sich nun in der neuen Hauptverhandlung ab September und gemeinsam mit dem Ex-Rektor der Hochschule und dem einstigen Kanzler vor der Wirtschaftsstrafkammer verantworten. (Az. 5 KLs 120 Js 6253/15)

Der früheren Hochschulspitze werden unzulässige finanzielle Ausschüttungen für die Professoren vorgeworfen. Sie soll den 13 Professoren zu Unrecht Zulagen gewährt haben - wenige Tage vor dem Ausscheiden des Rektors aus dem Dienst. Im Prozess hatten der ehemalige Hochschulleiter und der frühere Kanzler die Vorwürfe zurückgewiesen und gesagt, sie hätten sich auf die Auskunft des Landesamtes verlassen.

Hintergrund der Affäre war der Wechsel der insgesamt 13 Akademiker in eine Besoldung mit einem geringeren Grundgehalt, aber einer höheren Zulage. Die Verfahren gegen die Professoren, die die Zulagen erhalten haben, wurde getrennt behandelt.

Die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg gilt als Kaderschmiede, dort werden die Nachwuchsbeamten für das Land Baden-Württemberg ausgebildet.