Manuel Hagel äußert sich in der Debatte um eine mögliche Verschiebung der Sommerferien in Baden-Württemberg – und widerspricht seiner Parteikollegin aus NRW.
Hält wenig von einer Verschiebung der Sommerferien in Baden-Württemberg: CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel.
Von Sebastian Winter
In der Debatte um eine mögliche Verschiebung der Sommerferien in Baden-Württemberg erteilt Manuel Hagel (CDU) der Idee eine deutliche Absage. „Manches ist einfach gut so, wie es ist – zum Beispiel der späte Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg“, schreibt er in einem Post, den er am Mittwochabend auf der Plattform X veröffentlichte.
Der Spitzenkandidat der CDU bei der Landtagswahl 2026 weiter: „Am aktuellen Sommerferienbeginn wollen wir deshalb festhalten.“
Vorstoß von Hagels Parteikollegin aus NRW
Damit nimmt Hagel eine andere Position ein als seine Parteikollegin Dorothee Feller. Die Kultusministerin aus Nordrhein-Westfalen (NRW) hatte die Frage nach der Gerechtigkeit des gestaffelten Sommerferienbeginns aufgeworfen und damit eine Debatte entfacht.
Sie empfinde es als unfair, dass Baden-Württemberg und Bayern im Vergleich zu NRW zweieinhalb Wochen später in die Sommerferien starten. Ihre Argumentation: Familien aus Bundesländern, in denen die Ferien früher beginnen, seien wirtschaftlich benachteiligt. Im Vergleich zu Baden-Württemberg oder Bayern liegt in NRW ein größerer Teil der Sommerferien in der teureren Haupturlaubssaison. Feller würde beim Start in die Sommerferien gerne mehr Rotation unter den Bundesländern sehen.
Hagel: Späterer Sommerferienbeginn „kein Privileg“
Hagel widerspricht: Der spätere Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberger sei „kein Privileg“, sondern der „Teil einer durchdachten und bewährten Regelung“. Dadurch blieben die Schuljahre immer gleich lang. „Das ist gerade für Schülerinnen und Schüler in den Prüfungsjahren nur fair“, so Hagel weiter. Zudem müsse niemand auf die Pfingstferien verzichten, die für viele Familien inzwischen zur Hauptreisezeit geworden seien.
Manches ist einfach gut so, wie es ist – zum Beispiel der späte Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg. Er ist kein Privileg, sondern Teil einer durchdachten und bewährten Regelung – im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler, unserer Lehrerinnen und Lehrer, unserer Familien… — Manuel Hagel (@HagelManuel) July 16, 2025
Die Pfingstferien sind derweil auch der wesentliche Grund dafür, warum Baden-Württemberg und Bayern später in die Sommerferien starten. Nur hier dauern die Pfingstferien in der Regel zwei Wochen. Damit im Anschluss genug Unterrichtszeit für Prüfungen und Stoffvermittlung bleibt, beginnen die Sommerferien erst Ende Juli oder Anfang August.
Verschiebung der Sommerferien? Hagel mit Özdemir auf einer Linie
Mit seiner Haltung teilt Manuel Hagel die Auffassung von Cem Özdemir, der als sein Konkurrent für die Grünen als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2026 ins Rennen geht. Auch er lehnt eine Verschiebung der Sommerferien in Baden-Württemberg ab.
„Der Sommerferienkalender hat sich seit Jahren bewährt. Die baden-württembergischen Sommerferien passen gut so, wie sie sind“, schrieb er auf X. Die Debatte jeden Sommer neu zu starten sei überflüssig und löse kein Problem, „weil es keins gibt.“ Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte der Idee ebenfalls eine Absage erteilt.
Kultusministerium sieht keine Notwendigkeit für Verschiebung
Auch das Kultusministerium in Baden-Württemberg sieht keine Notwendigkeit für eine Änderung. Schüler in Baden-Württemberg hätten nicht nur Vorteile durch den späten Ferienbeginn, müssten sie schließlich im Juli bei heißem Wetter mitunter noch Klassenarbeiten schreiben.
Eine Änderung der Sommerferien wäre in Baden-Württemberg ohnehin frühestens in fünf Jahren möglich. Die Sommerferientermine sind bis einschließlich Schuljahr 2029/2030 festgelegt. Für eine Änderung müsste es eine Einigung innerhalb der Kultusministerkonferenz geben.