AfD im Bodenseekreis

Verurteilter Philipp R. tritt aus Partei aus und legt Ämter nieder

Im Bodenseekreis saß ein wegen Bedrohung und unerlaubtem Waffenbesitz verurteilter Mann bis vor Kurzem im Vorstand der AfD. Nun ist er auf Druck der Partei ausgetreten.

Verurteilter Philipp R. tritt aus Partei aus und legt Ämter nieder

Im Kreisverband Bodenseekreis der AfD rumorte es zuletzt wegen eines verurteilten Mitglieds (Symbolbild).

Von Michael Bosch

Der verurteilte Philipp R. ist kein Mitglied der AfD mehr, von seinen Ämtern ist er zurückgetreten. Das teilte der Kreisverband Bodenseekreis der Partei Anfang der Woche mit. Philipp R. sei „als Beisitzer des AfD Kreisverbandes Bodenseekreis und Vorsitzender des AfD Ortsverbandes Mitte zurückgetreten und hat die Partei verlassen“, heißt es.

Der 38-Jährige hatte unlängst den Posten „Koordinator Sicherheit“ der AfD-Bundestagsfraktion verloren, nachdem bekannt wurde, dass er wegen Bedrohung, unerlaubtem Waffenbesitz und Trunkenheit im Verkehr verurteilt worden war. Im Urteil war ausdrücklich von einer rassistischen und fremdenfeindlichen Gesinnung R.’s die Rede.

„Die AfD achtet darauf, wer sie in repräsentativen Ämtern vertritt“

„Die AfD achtet darauf, wer sie in repräsentativen Ämtern vertritt“, schreibt der Kreisverband nun. Offenbar hatte man bei der Wahl des Kreisvorstands nicht so genau hingeschaut. Immerhin hat der Kreisverband nun seine Schlüsse gezogen.

Philipp R. habe, anders als es die Wahlordnung der AfD für Vorstandsämter vorsehe, bei der Wahl im Oktober 2024 nicht erklärt, dass sein polizeiliches Führungszeugnis Eintragungen enthält. „Er errang damit sein Amt durch einen Verstoß gegen die Wahlordnung“, teilt der Kreisverband mit.

Während der Mann bis vor kurzem noch mit vollem Namen auf der Seite des Kreisverbands aufgetauchte, ist der Partei nun Privatsphäre wohl ein Anliegen. In der Pressemitteilung ist der Nachname mit R. abgekürzt.

Philipp R. kommt Antrag zuvor und tritt aus AfD aus

Offenbar wurde Philipp R., nachdem mehrere Medien über seine Verurteilung berichtet hatten, vom Kreisverband aufgefordert, sein Amt abzugeben. „Infolgedessen wurde am Freitag, den 17. Oktober 2025 eine Mitgliederversammlung anberaumt mit dem Antrag, die Bestellung von Philipp R. als Mitglied des Kreisvorstands zu widerrufen und ihn zum Parteiaustritt aufzufordern“, schreibt der Kreisverband. „Nach langer Aussprache kam Philipp R. mit seinem Rücktritt und Parteiaustritt der Beschlussfassung über den Antrag zuvor.“